Zürich – Credit Suisse-Chef Ulrich Körner hat die Übernahme durch die Grossbank UBS gegenüber den Mitarbeitern verteidigt. Obwohl er erst seit einigen Monaten CEO der Gruppe sei, teile er die tiefe Traurigkeit und Enttäuschung, erklärte Körner in einem Schreiben an die Belegschaft.
Die Entscheidung, das Geschäft mit der UBS zusammenzulegen, sei weder vom Verwaltungsrat noch von den anderen Beteiligten an den Diskussionen vom vergangenen Wochenende leichtfertig getroffen worden. Dies sei die einzige praktikable Option und bringe sowohl den Kunden als auch dem Markt Stabilität und Gewissheit, heisst es weiter in dem Schreiben, über das der britische Guardian zuerst berichtete.
Viele praktische Fragen noch nicht geklärt
Üblicherweise nehme die Einigung über eine solche Transaktion sechs Monate in Anspruch. Diese habe jedoch nur vier Tage gedauert. Daher seien viele praktische Fragen noch nicht geklärt. «Wir werden uns Tag für Tag mit diesen Fragen beschäftigen, um allen die nötige Klarheit zu verschaffen», wird Körner zitiert.
Bis zum rechtlichen Abschluss der Transaktion im Laufe des Jahres blieben die beiden Banken unabhängig und müssten auch weiterhin so arbeiten, heisst es weiter. Körner bleibe der Bank «voll verpflichtet». «Ich werde an Ihrer Seite sein, wenn wir daran arbeiten, die Transaktion zu einem Erfolg zu machen», sagte er. Daher bat er die Beschäftigten, sich weiter auf die Kunden zu konzentrieren und ihnen weiterhin den hervorragenden Service zu bieten, den sie von der Bank erwarteten.
Körner äusserte sich zudem über die Forderung der Schweizer Regierung, Bonuszahlungen für die Jahre bis 2022 vorübergehend auszusetzen. Die diesbezüglichen Gespräche der CS mit den Schweizer Behörden dauerten noch an, sagte er. «Wir haben noch keine Antwort, aber wir wissen, wie wichtig dies für viele von Ihnen ist», sagte er weiter. (awp/mc/pg)