Zürich – Die Credit Suisse widerspricht Medienberichten über einen drohenden Millionenausfall in Mexiko wegen der Liquidation der mexikanischen Bank Credito Real. Die Credit Suisse habe «kein materielles Kreditengagement bei dem genannten Unternehmen», teilte die Grossbank am Freitag gegenüber AWP mit. «Jede gegenteilige Behauptung ist unbegründet», so die CS.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters gestützt auf einen Artikel in der mexikanischen Wirtschaftszeitung «El CEO» berichtet, dass die Credit Suisse der Credito Real unbesicherte Kredite über rund 106 Millionen Dollar gewährt habe. Damit gehöre sie zu den grössten Schuldnern des zusammengebrochenen mexikanischen Kreditinstituts.
Ein mexikanisches Gericht hatte im Juli die Liquidation der an der mexikanischen Börse kotierten Credito Real angeordnet, nachdem das Institut seine Schulden nicht mehr bedient hatte. Die Bank hatte in der Folge auch in den USA Gläubigerschutz beantragt. Diverse Banken wie Santander und BBVA haben bereits ihre Ansprüche auf besicherte Kredite geltend gemacht.
Kostenbasis bereinigen
Die Credit Suisse ist nach einer nicht abreissenden Reihe von Pannen und Verlusten angeschlagen. Ende Juli hatte die Bank den Abgang von CEO Thomas Gottstein und weitere Restrukturierungen ihres Geschäfts angekündigt. So soll die Kostenbasis der Grossbank um gut 1 Milliarde Franken gesenkt werden.
Aufgrund der Schwierigkeiten der Grossbank haben in den vergangenen Tagen die grossen Ratingagenturen Moody’s und Fitch ihre Ratings für die CS-Verbindlichkeiten herabgestuft. Standard&Poor’s hatte das Rating zwar belassen, den Ausblick aber auf «negativ» gesenkt. (awp/mc/pg)