Credit Suisse schreibt 2012 Gewinn von rund 1,5 Mrd Franken

Credit Suisse schreibt 2012 Gewinn von rund 1,5 Mrd Franken
Blooberg & Bernhard Bauhofer Credit Suisse

Credit Suisse-CEO Brady Dougan. (Foto: CS)

Zürich – Die Credit Suisse (CS) hat im vierten Quartal 2012 mehr verdient als im Vorquartal und war auch deutlich profitabler als im Vorjahr, als die Bank einen Verlust verbuchte. Das Institut machte weitere Fortschritte im Abbau der risikogewichteten Aktiven und hat das bis Ende 2013 avisierte Ziel beinahe erreicht. Auch bezüglich ihrer Kostensenkungszielen befindet sich die CS auf Kurs, baut dieses sogar noch aus.

«Wir haben in dieser Übergangsphase gute Erträge erzielt, eine bereinigte Eigenkapitalrendite von 10% für das Gesamtjahr 2012 erwirtschaftet und in allen Geschäftsbereichen Marktanteile gewonnen», sagte CEO Brady Dougan in einer Medienmitteilung.

Sonderfaktorten belasten das Ergebnis
Im vierten Quartal erzielte die Credit Suisse einen Konzerngewinn von 397 Mio CHF, verglichen mit 254 Mio im Vorquartal bzw. einem Verlust von 637 Mio im Vorjahr. Bereinigt um Sonderfaktoren lag das Ergebnis bei 816 Mio CHF (VQ 891 Mio). Vor Steuern erzielte die Bank einen Gewinn von 596 Mio nach 359 Mio CHF im Vorquartal. Das Ergebnis enthält unter anderem Fair-Value-Verluste auf eigene Verbindlichkeiten von 376 Mio CHF, Restrukturierungskosten von 285 Mio, Verluste aus dem geplanten Verkauf bestimmter Private-Equity-Anlagen von 82 Mio sowie Gewinne aus Immobilienverkäufen von 151 Mio und 45 Mio CHF Gewinn aus dem Verkauf von Wincasa.

Bereinigt um diese Sonderfaktoren belief sich der Vorsteuergewinn auf 1’173 Mio CHF, nach 1’203 Mio im Vorquartal.

Stabile Bruttomarge im Private Banking
Das Private Banking & Wealth Management (PB&WM) erwirtschaftete im Berichtszeitraum mit einem gegenüber dem Vorquartal unveränderten Nettoertrag von 3,33 Mrd und einen Vorsteuergewinn von 911 (936) Mio. Der Nettoertrag sei im Vergleich zum Vorjahresquartal nahezu unverändert, da den deutlich höheren transaktionsabhängigen Erträgen tiefere sonstige Erträge gegenüberstanden. Der Zinserfolg und die wiederkehrenden Kommissions- und Gebührenerträge seien stabil geblieben, heisst es weiter. Die Bruttomarge im Bereich Wealth Management Clients blieb stabil auf 110 Basispunkte.

Neue Kundengelder in der Höhe von 6,8 Mrd Franken
Dem Private Banking & Wealth Management strömten im letzten Jahresviertel insgesamt neue Kundengelder im Umfang von netto 6,8 Mrd CHF zu. Dabei generierte der Bereich Wealth Management Clients Nettoneugelder in der Höhe von 2,9 Mrd CHF. Dabei standen «hohen» Zuflüssen aus den Emerging Markets und aus dem UHNWI-Kundensegment Abflüsse in Westeuropa gegenüber. Dem Asset Management strömten neue Kundengelder von 2,5 Mrd CHF zu.

Per Ende Jahr verwaltete die Bank Vermögen im Umfang von Mrd CHF 1’251 verglichen mit ebenfalls 1’251 Mrd CHF per Ende September.

Risikogewichtete Aktiven im Investment Banking weiter reduziert
Das Investment Banking seinerseits erzielte bei einem Nettoertrag von 2,66 (3,18) Mrd CHF einen Vorsteuergewinn von 298 (483) Mio. Den Angaben zufolge sanken die Erträge im Anleihengeschäft saisonal bedingt gegenüber dem dritten Quartal um 38% auf 887 Mio und die Erträge aus dem Aktienhandel um 7% auf 910 Mio CHF.

Die risikogewichteten Aktiven unter Basel 3 nahmen in dieser Division um 23% auf 187 Mrd USD ab und lagen damit nahe beim Ziel von 175 Mrd USD per Ende 2013.

Ergebnis unter den Erwartungen – Dividende von 0,75 Franken
Das Gesamtjahr schloss die Bank mit einem Gewinn von 1,48 Mrd CHF verglichen mit 1,95 Mrd im Vorjahr ab. Im Ergebnis enthalten sind negative Fair-Value-Anpassungen auf eigenen Verbindlichkeiten von 2,94 Mrd CHF. Bereinigt um diese Faktoren belief sich der Konzerngewinn auf 3,58 Mrd CHF. An die Aktionäre soll eine unveränderte Dividende von 0,75 CHF, davon 0,10 CHF in bar und 0,65 CHF in Form von Aktien bezahlt werden.

Das von der Bank vorgelegte Ergebnis lag unter den Erwartungen der Analysten. Diese hatten im Schnitt (AWP-Konsens) für das vierte Quartal mit einem Konzerngewinn von 654 Mio CHF gerechnet. Für das Gesamtjahr hatten sie einen Reingewinn von 1’712 Mio CHF und Verwaltete Vermögen von 1’274 Mrd CHF in Aussicht gestellt.

Kostensenkungsziel ausgeweitet
Wie die Bank ausserdem mitteilte, macht sie bezüglich Kostenreduktion weitere Fortschritte. Die Kostenbasis wurde 2012 um 2,0 Mrd CHF gesenkt. Das Kostensenkungsziel bis Ende 2015 wurde auf 4,4 Mrd von bisher 4,0 Mrd CHF ausgeweitet.

Weiter Fortschritte machte die Bank Bezüglich der Stärkung ihrer Kapitalbasis. Die sogenannte Look-through Capital Ratio lag im vierten Quartal auf Pro-forma Basis bei 9,4% nach 8,2% im dritten Quartal. Die per Ende 2018 erforderlichen 10% dürften bereits Mitte 2013 übertroffen werden, heisst es weiter

Guter Start in das neue Jahr
Mit dem Start ins neue Geschäftsjahr zeigt sich das CS-Management zufrieden. «Die Ertragsentwicklung zum Jahresauftakt 2013 war erfreulich, vergleichbar mit den Vorjahren,» wird CEO Brady Dougan in der Mitteilung zitiert. Zudem würden sich die 2012 eingeleiteten strategischen Massnahmen – also die Stärkung der Kapitalbasis sowie die deutliche Risiko- und Kostenreduktion – positiv auf unsere Profitabilität auswirken. (awp/mc/pg)

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