Credit Suisse: RBR sieht Wertverdoppelung möglich
Zürich – Der Hedgefonds RBR Capital Advisors um den Investor Rudolf Bohli fordert von der Credit Suisse wie bereits bekannt die Aufspaltung in drei Einheiten. «Unsere Pläne können den Wert der Credit Suisse innert 18 bis 24 Monaten verdoppeln», lässt sich Bohli in einer Mitteilung anlässlich einer Investorenveranstaltung in New York am Freitag zitieren.
Im Wesentlichen bestätigt RBR die bereits an die Presse durchgesickerten Informationen dieser Woche. Demnach soll sich die Credit Suisse in drei Einheiten aufspalten: Erstens in eine «SKA 2.0» als Vermögensverwalter und Universalbank für die Schweiz, zweitens in eine abgetrennte «First Boston 2.0» als unabhängige Investmentbank mit Domizil in London oder New York, welcher in New York an die Börse gebracht werden soll, und drittens in einen Schweizerischen Asset Manager, für den ein IPO in der Schweiz vorgesehen ist.
RBR verweist in der Mitteilung weiter auf das IT-System von Credit Suisse, welches nach Ansicht des Hedgefonds veraltet und nicht auf die Kunden ausgerichtet ist. Die SKA 2.0 solle ein neues IT-System kreieren, welches auf die Bank zugeschnitten ist und sie führend bei digitalen Innovationen machen soll. Die Credit Suisse soll laut RBR «richtig» digitalisiert werden.
Der Präsentation ist weiter zu entnehmen, dass das derzeitige Management nicht ausgewechselt werden soll. Diese habe die Fähigkeiten, die angesprochenen Pläne rasch umzusetzen. Mit dem CEO und dem VR-Präsidenten steht RBR demnach seit Anfang September in Kontakt.
RBR zeigt sich «überzeugt», dass weitere Investoren die Pläne zur Kenntnis nehmen werden. Dies heisse aber nicht, dass man sich mit diesen zusammenschliessen werde. Manchmal genüge es, wenn viele Investoren die selben Ideen teilen würden.
RBR will aktuellen Anteil verzehnfachen
Zur aktuellen Beteiligung gibt RBR in der Präsentation an, derzeit einen Anteil im Umfang von rund 100 Mio CHF zu besitzen. Dies entspricht in etwa einem Anteil von 0,2 bis 0,3%. Angaben zu anderen Investoren, welche die Ansichten von RBR teilen würden, machte RBR nicht.
Gegenüber Reuters sagte Rudolf Bohli indes, dass der Anteil auf rund 1 Mrd CHF erhöht werden soll. Damit käme der Anteil entsprechend auf eine Höhe auf 2 bis 3% der Marktkapitalisierung der CS.
Bei der Credit Suisse war am Freitagabend niemand mehr für eine Stellungnahme erreichbar. (awp/mc/ps)