Zürich – Die Aktien der Credit Suisse sind am Freitag wieder stark in die Defensive gedrängt worden. Bei Börsenschluss lagen die Anteilsscheine um 8 Prozent im Minus bei 1,8600. Zeitweise lagen die Abgaben im zweistelligen Prozentbereich.
Die Abgaben an den Börsen haben sich generell seit dem Arbeitsbeginn der Händler in Übersee ausgeweitet. Auch an der Wall Street bleibt die Bankenkrise präsent. Zuerst hat die in Schieflage geratene First Republic Bank milliardenschwere Unterstützung von den grössten amerikanischen Geldhäusern erhalten – deren Papiere verlieren dennoch vorbörslich 20 Prozent. Und die Silicon Valley Bank, Auslöser der aktuellen Krise, beantragte inzwischen Gläubigerschutz nach dem «Chapter 11» des US-Insolvenzrechts.
Spekulanten und Leerverkäufer
Wie im Handel zu hören ist, dürfte die CS-Aktie schlicht auch zum Spielball für Spekulanten geworden sein. Ein Börsianer spricht davon, dass Leerverkäufer mit am Werk seien. Zudem ist an diesem Tag der grosse Quartalsverfall an der Terminbörse Eurex, der sogenannte «Hexensabbat». Das verstärke möglicherweise die Bewegungen. Denn zu diesen Terminen können Aktienkurse ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken.
Die anderen Finanzwerte wie die UBS, Partners Group oder Julius Bär haben im Handelsverlauf ebenfalls im Minus gedreht. Sie waren im Zuge der Panik am Mittwoch ebenfalls unter die Räder gekommen.
Wie ein Asset Manager ergänzt, rechne er nach der Achterbahnfahrt der CS-Aktien auch mit Blick nach vorne mit anhaltendem Druck. Die derzeitige Angst vor Ansteckungen im Bankensektor – auch mit Blick auf die jüngsten Pleiten in den USA – und der Druck der Märkte hätten erhebliche negative Auswirkungen auf die CS. (awp/mc/Pg)