CS-Aktien von Ängsten rund um Grossaktionär Katar belastet
Zürich – Die Aktien der Credit Suisse Group (CS) fielen am Dienstag in mehr als andere Finanzwerte zurück. Als belastend erwies sich die Ächtung von Katar durch die umliegenden Nachbarstaaten. Der Wüstenstaat hat seine Beteiligung an der Schweizer Grossbank erst kürzlich erhöht und gilt mit einem Stimmenanteil von knapp 18% als der mit Abstand grösste Einzelaktionär. Insbesondere in den USA schliessen Händler Repressalien gegen die CS nicht aus, sollte sich die Situation im Nahen Osten weiter zuspitzen.
Wie es im hiesigen Berufshandel hiess, sei die Euphorie rund um die letzte Woche bekannt gewordene Beteiligungserhöhung durch die Qatar Holding bereits wieder verflogen. Die Grossaktionärin wurde nur deshalb meldepflichtig, weil der über die Aktie selber gehaltene Stimmenanteil auf über 5% gestiegen war.
Katar könnte zu Reduktion der Beteiligung gezwungen sein
Beobachter schlossen nicht aus, dass der Wüstenstaat Katar gegebenenfalls sogar zur Reduktion seiner an der CS gehaltenen Beteiligung gezwungen ist, sollten die von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain verhängten Wirtschaftssanktionen ihre Wirkung vollumfänglich entfalten.
Doch auch Repressalien der USA gegen die Schweizer Grossbank wurden für möglich gehalten. Die dortige Politik sei für ihre nicht gerade zögerliche Art bekannt, so lautet der Tenor.
Noch immer hängig ist der Vollzug der 4 Mrd CHF schweren Kapitalerhöhung über eine Bezugsrechtsemission. Die Bezugsrechte wurden am vergangenen Freitag letztmals gehandelt und dürften in Anbetracht des bei 10,80 CHF liegenden Bezugspreises nahezu vollständig ausgeübt werden.
An der Böre gaben Credit Suisse am Dienstag 1,3% auf 13,19 CHF nach. (awp/mc/pg)