CS-CFA-Indikator verharrt im negativen Bereich

Analysten

(Foto: Pexels)

Zürich – Analysten bleiben pessimistisch, wenn es um die künftige Entwicklung der Schweizer Wirtschaft geht. Ein entsprechender Indikator hat sich im Dezember zwar etwas erholt, verharrt aber tief im negativen Bereich.

Der am Mittwoch veröffentlichte CS-CFA-Society-Switzerland-Indikator, der die Erwartungen von Analysten für den Gang der Wirtschaft in den nächsten sechs Monaten misst, stieg im Berichtsmonat auf -42,8 nach zuvor -57,5 Zählern. Damit erwarten die Befragten insgesamt weiterhin eine Verschlechterung der Konjunkturlage im kommenden halben Jahr.

Talsohle noch nicht durchschritten
Lediglich 14 Prozent der Analysten sehen die wirtschaftliche Talsohle hierzulande bereits erreicht, heisst es weiter. Für die Eurozone sind die Experten nochmals etwas pessimistischer, denn nur 11 Prozent erwarten eine Besserung der Konjunktur.

Die Aussichten für die USA sind etwas besser: Hier rechnen immerhin 18 Prozent der Befragten mit einer konjunkturellen Verbesserung im kommenden halben Jahr. Nur in China sind die Einschätzungen wohl dank der jüngsten Lockerungen in der Corona-Politik deutlich positiver, wo 44 Prozent die Talsohle als erreicht ansehen.

Erneut gefallen sind derweil die kurzfristigen Inflationserwartungen der Analysten. Der seit Juli sichtbare Rückgang geht damit weiter. Für die Schweiz sehen mittlerweile 68 Prozent der Befragten den Höhepunkt der Inflation als überschritten an.

Allerdings dürften die erst im Januar erfolgenden Preisanpassungen der Energieversorger die Inflation wohl nochmals in die Höhe treiben. Für die Eurozone sehen trotz der Unsicherheit beim Gaspreis bereits 71 Prozent die Inflation über ihrem Höhepunkt, für die USA sogar 82 Prozent.

Erneut Zinsanstiege erwartet
Weiter steigen dürften hingegen die Zinsen. Auch nach den jüngsten Zinssteigerungen durch die US-Notenbank Fed, die EZB und die SNB erwarten jeweils beinahe 90 Prozent der Analysten weitere Anhebungen der Leitzinsen sowohl in der Schweiz als auch in Europa und den USA.

In der Folge dürften auch die längerfristigen Zinsen weiter zulegen, was ein Vorteil für den Euro sei. Mittlerweile geht die Mehrheit der Befragten (57%) von einer Aufwertung der Gemeinschaftswährung im kommenden halben Jahr aus.

Unwesentlich verändert habe sich die Einschätzung für die Aktienmärkte. Allerdings sei der Anteil der Befragten, die von fallenden Kursen ausgehen, leicht gesunken.

Die vierteljährliche Sonderfrage zu den langfristigen Aussichten für das Schweizer BIP zeigt nur wenig Verschiebung. Es wird weder eine lange Rezession noch ein langer Boom erwartet.

An der jüngsten monatlichen Umfrage der CFA Society Switzerland und der Credit Suisse, die zwischen dem 15. und 21. Dezember durchgeführt wurde, nahmen 28 Experten aus der Schweizer Finanzbranche teil. (awp/mc/ps)

CFA Society Switzerland

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