Zürich – Der CEO der Credit Suisse, Tidjane Thiam, gehört nicht ganz unerwartet weiterhin zu den bestbezahlten Schweizer Managern. Auch die Geschäftsleitung als Ganzes und der Verwaltungsrat müssen nicht darben. Zudem hat die Bank zusätzliche Rückstellungen in dreistelliger Millionenhöhe zur Lösung des US-Hypothekenfalls bekanntgegeben und entsprechend die Ergebniszahlen 2016 rückwirkend nach unten angepasst.
Thiam hat für das vergangene Jahr 2016 laut dem am Freitag veröffentlichten Geschäfts- bzw. Vergütungsbericht eine Entschädigung von 11,9 Mio CHF erhalten; diese teilt sich auf in eine fixe Vergütung von 3,68 Mio CHF sowie kurzfristige Ansprüche von 4,17 Mio und langfristige (aufgeschobene) Ansprüche von 4,05 Mio CHF. Die Gesamtzahl ist allerdings mit dem Vorjahr schwierig zu vergleichen, da Thiam 2015 nur einen Teil des Jahres bei der Bank war. Er hatte damals für das zweite Halbjahr 2016 eine Entschädigung von 4,6 Mio sowie eine Kompensation für entgangene Boni bei seinem vorherigen Arbeitgeber Prudential von 14,3 Mio CHF erhalten, insgesamt also 18,9 Mio CHF.
UBS-Chef Ermotti verdiente 13,7 Mio Franken
Mit der Gesamtentschädigung von 11,9 Mio CHF für 2016 liegt Thiam etwas hinter seinem Konkurrenten bei der UBS zurück. Sergio Ermotti als CEO der grössten Schweizer Bank wurde gemäss früheren Angaben mit 13,7 Mio CHF entschädigt.
82 Mio für die CS-Geschäftsleitung
Die Gesamtentschädigung der CS-Geschäftsleitung, zu der Ende Jahr 13 Mitglieder gehörten, beläuft sich auf 82,0 Mio CHF. Im Jahr davor waren es 80,4 Mio gewesen, wenn man u.a. Thiams «goldenen Handschlag» und eine weitere gleichgelagerte Zahlung einberechnet. Bei der UBS verdiente das aus 12 Mitgliedern bestehende Top-Management letztes Jahr insgesamt 97,9 Mio CHF.
VR-Präsident Rohner erhält 4 Mio Franken
CS-Präsident Urs Rohner erhielt derweil für 2016 eine Gesamtvergütung von knapp 4,0 Mio CHF, wobei 3,2 Mio in bar und 0,8 Mio in Aktien bezahlt wurden. 2015 hatte er 3,2 Mio (alles in bar) erhalten. Der gesamte Verwaltungsrat kommt auf eine Vergütung von 11,0 Mio CHF (VJ 9,9 Mio). UBS-Präsident Axel Weber erhielt für 2016 insgesamt 6,1 Mio CHF, beim gesamten UBS-Verwaltungsrat waren es 13,2 Mio.
Damit die Zahlungen an die oberste Führungsriege weiter fliessen können, muss die Generalversammlung vom 28. April gewissen Anträgen des Verwaltungsrates zustimmen. Laut Einladung soll für die Periode bis zur GV 2018 ein maximaler Gesamtbetrag für den Verwaltungsrat in Höhe von 12,5 Mio CHF genehmigt werden. Weiter soll (rückwirkend) einem Betrag von 25,99 Mio für die kurzfristige variable Vergütung der Geschäftsleitung im 2016 zugestimmt werden.
Zudem will der Verwaltungsrat maximal 31,0 Mio CHF für die fixe Vergütung der Geschäftsleitung für die Periode bis zur GV 2018 und maximal 52,0 Mio für die langfristige leistungsabhängige Vergütung für das Geschäftsjahr 2017 genehmigen lassen.
An der Börse schlossen die CS-Aktien am Freitag mit einem Plus von 0,3% ab. Allerdings hatten die Titel am Vortag nach Medienberichten über eine anstehende Kapitalerhöhung noch 2,0% tiefer geschlossen. (awp/mc/pg)