Zürich – Die Schweizer Tochter der Grossbank Credit Suisse hat am Montag offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Die Credit Suisse (Schweiz) AG gehört vollständig der Nummer zwei im Schweizer Bankenmarkt und bündelt die Schweizer Aktivitäten. Das Institut hat eine eigene Banklizenz. Die Schweizer Tochter wurde geschaffen, damit sich die CS im Notfall besser abwickeln lässt. Wie die Bank am Montag mitteilte, geschieht dies im Rahmen der Regulierungen der Too-big-to-fail-Gesetzgebung.
Konzernchef Tidjane Thiam liess sich in der Mitteilung zitieren, die Betriebsaufnahme sei ein wichtiger Meilenstein der Unternehmensstrategie. Sie diene nicht nur der Umsetzung der Regulierungen, sondern auch der Ausweitung der Marktanteile als Universalbank.
Bilanzsumme von rund 220 Mrd Franken
Rund 1’500 Leute hätten während zwei Jahren an diesem Grossprojekt gearbeitet, sagte der Chef der Schweizer Credit Suisse, Thomas Gottstein, in einem Interview am Montag mit der Tagesschau am Mittag. Etwa 6’500 Mitarbeiter wurden dabei von der Credit Suisse AG in die Tochtergesellschaft transferiert. Von ihr würden insgesamt 1,4 Mio Kunden betreut. Die Bilanzsumme der Tochter beläuft sich auf rund 220 Mrd CHF.
Vor dem immer schwierigeren Umfeld auf dem Schweizer Finanzplatz habe er zwar Respekt, es sei jedoch auch eine Chance. Man müsse in Bezug auf Beratung den Kunden zur Seite stehen und sei mit der neuen Tochter nun sehr gut positioniert, merkte Gottstein an.
Börsengang bis Ende nächsten Jahres
Bis Ende 2017 soll die Schweizer Tochter an die Börse gebracht werden. Der Verwaltungsrat wird vom ehemaligen SIX-Präsidenten Alexander Zeller geleitet.
Die Credit Suisse hat sich eine grosse Umstrukturierung verschrieben. Neben der neuen Rechtsform für das Schweizer Geschäft als selbstständige Bank will sich das Institut auf die Vermögensverwaltung konzentrieren und das Investmentbanking verkleinern. Insgesamt sollen im laufenden Jahr 6’000 Stellen wegfallen. (awp/mc/pg)