Zürich / Washington – Unerlaubte Dienstleistungen für US-Kunden kommen die Credit Suisse teuer zu stehen. Die US-Börsenaufsicht SEC brummt der Schweizer Grossbank eine Strafe von 196 Mio USD auf. Noch nicht abgeschlossen ist die laufende Steueruntersuchung des US-Justizministeriums.
Die Credit Suisse habe eingeräumt, dass sie Wertpapiergesetze verletzt habe, teilte die SEC am Freitag mit. Demnach hat die Bank seit 2002 unregistrierte Broker-Dealer und Dienstleistungen bei der Anlageberatung für US-Kunden angeboten.
Laut der SEC hat die Grossbank von tausenden Kunden Dienstleistungen und Gebühren in der Höhe von rund 82 Mio USD erhoben. Manager der Credit Suisse seien in die USA gereist, um Kunden anzuwerben und Beratungen bei Investitionen zu geben.
Berater ohne Zulassung
Allerdings hätten diese Manager nicht über die Zulassung der Börsenaufsicht verfügt, obwohl die Bank die notwendigen Bestimmungen gekannt habe. Nach SEC-Angaben ist die Credit Suisse erst Mitte 2013 vollständig aus diesem Geschäft ausgestiegen.
Die Grossbank zeigt sich in einer ersten Reaktion erfreut, dass diese «Angelegenheit» beigelegt sei. Mit der heutigen Verfügung würde die Untersuchung eingestellt, schreibt die Credit Suisse.
Im Hinblick auf die Untersuchung durch das US-Justizministerium ist die Bank weiterhin bestrebt, eine Lösung zu finden. Experten gehen davon aus, dass weitere Millionen-Zahlungen auf die Bank zukommen.
Abkommen mit SEC seit längerem erwartet
Die heutige Bekanntgabe kommt nicht unerwartet. Der Gesamtbetrag der Zahlung war in den Ergebnissen für das vierte Quartal 2013 als Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten enthalten. Die Zahlung an die SEC umfasst eine Gewinnherausgabe von 82 Mio USD, Zinszahlungen von 64 Mio USD und eine Busse in Höhe von 50 Mio USD. (awp/mc/upd/ps)