Zürich – Weltweit ziehen die Notenbanken die geldpolitischen Schrauben an. Nach der US-Notenbank Fed, der Bank of England und weiteren Zentralbanken wird nun auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) immer stärker erwartet, dass diese den Leitzins bereits im Sommer das erste Mal erhöht.
Vor diesem Hintergrund revidieren nun auch die Analysten der Credit Suisse die Prognose für eine Leitzinserhöhung der SNB auf Dezember 2022 um 0,25 Prozentpunkte auf noch minus 0,5 Prozent. Dies teilte die Bank in einem «Economics Alert» am Mittwoch mit. Zuvor hatte die CS den ersten Schritt im Juni 2023 erwartet.
Laut Prognose im Dezember 2023 wieder bei 0,0 Prozent
Auf ihren nächsten Sitzungen am 16. Juni und am 22. September dürfte die SNB den Leitzins damit noch unverändert bei -0,75 Prozent belassen, so die CS weiter. 2023 würden weitere Leitzinserhöhungen erwartet. «Wir prognostizieren, dass die SNB den Leitzins im Juni 2023 auf -0,25% und im Dezember 2023 auf 0,0 Prozent anheben wird», heisst es in der Studie.
Inflation von 2,3 Prozent für 2022 erwartet
Da die Inflation in den letzten Monaten aber höher als von der Bank prognostiziert gewesen sei, revidiere sie die Inflationsprognose für 2022 nach oben auf 2,3 Prozent von bisher 1,8 Prozent. Im ersten Quartal 2023 dürfte die Teuerung dann wieder unter die Marke von 2 Prozent sinken. Für das ganze Jahr 2023 hält die CS an der Prognose einer Inflation von 1,0 Prozent fest.
Im April ist die Jahresteuerung auf 2,5 von 2,4 Prozent gestiegen. Dabei hat sich die inländische Teuerung aber leicht abgeschwächt. (awp/mc/pg)