CS hat erste Halbzeit des Umbaus hinter sich

CS hat erste Halbzeit des Umbaus hinter sich
CS-CEO Tidjane Thiam. (Foto: CS/Flickr)

Zürich – Die Credit Suisse macht Fortschritte bei ihrer Neuausrichtung. Laut Management ist nun Halbzeit und damit ein schwieriger Teil bereits geschafft, es bleibt aber nach wie vor einiges zu tun. Das zweite Quartal fiel indes etwa im Rahmen der Markterwartungen aus. Die Aktie legte am Freitag deutlich zu.

«Die erste Halbzeit der Umsetzung unseres strategischen Dreijahresplans liegt hinter uns», sagte CEO Tidjane Thiam am Freitag. Allerdings sei ein Spiel dann ja noch nicht entschieden, weshalb man dran bleiben müsse. Bislang sei es eine schwierige Reise gewesen, und es gebe auch jetzt noch eine Menge zu tun.

Die Bank sieht jedoch heute bereits gute Fortschritte, bei dem was sie sich vorgenommen hat: Erzielung profitablen Wachstums, Reduzierung der Risiken und Bereinigung der Altlasten, Senkung der Kosten sowie die Stärkung der Kapitalbasis.

Q2-Gewinn im Rahmen der Erwartungen
Die Redimensionierung habe etwa der einstigen Problemdivision Global Markets (GM) zu einem profitablen ersten Halbjahr 2017 verholfen. In der Handelseinheit seien im Vergleich zum Vorjahr die Erträge und die Profitabilität – letztere «erheblich» – gestiegen sowie die Kosten gesunken. Die Restrukturierung der Division sei nun weitgehend abgeschlossen.

Auch alle anderen Divisionen erwirtschafteten von April bis Juni ein positives Ergebnis und lagen grösstenteils über den Prognosen. Die Vorzeige-Einheit der Gruppe, die Swiss Universal Bank, machte etwa vor Steuern einen Gewinn von 502 Mio CHF. Unterm Strich lag der der Reingewinn der Gruppe im zweiten Quartal bei 303 Mio CHF.

Der Fokus auf das globale Vermögensverwaltungsgeschäft zahle sich aus, kommentierte Thiam die Ergebnisse. Dies zeige sich «an den steigenden Netto-Neugeldern und den weltweit verwalteten Vermögen in Rekordhöhe». Besonderes Augenmerk liegt zudem weiterhin auf der Region Asien/Pazifik (APAC), wo weiter investiert und das «immense» Potential genutzt werden soll.

Abwicklung dauert an
Die nicht-strategischen Geschäfte, die abgebaut werden sollen, dürften die Bank aber noch einiges an Mühen kosten. Bis Ende 2018 soll die sogenannte Strategic Resolution Unit (SRU) abgewickelt und dann eingestampft werden. Danach werde es immer noch einige nicht-strategische Assets geben, bei denen sich der Abschluss der Transaktionen noch hinziehen könnte, sagte Finanzchef David Mathers. In der Summe wären diese aber nicht mehr gewichtig genug, um die Einheit aufrechtzuerhalten.

Allerdings wird die SRU der Credit Suisse noch länger deftige Verluste bescheren. Derzeit werde diesbezüglich an der Guidance vom Investorentag im Dezember 2016 festgehalten, wo für 2018 noch ein Verlust von 1,4 Mrd USD und für 2019 ein solcher von 800 Mio USD oder weniger in Aussicht gestellt wurde. Eventuell könnte es zu einem Update am nächsten Investorentag kommen. Im zweiten Quartal lag der Verlust bei 563 Mio.

Bei der Abwicklung mache man aber «gute Fortschritte», hiess es weiter. Die Leverage-Risikoposition sei im zweiten Quartal um 8 Mrd USD gesenkt worden, was einer Reduktion um 49% im Vorjahresvergleich entspreche. Und die Fortschritte in der SRU hätten massgeblich zur Ergebnisverbesserung im ersten Halbjahr beigetragen.

Komfortable Kapitalisierung
Die Kosten – zu Beginn der Neuausrichtung relativ hoch und unflexibel – konnten ebenfalls weiter gedrückt werden. Auch mit Blick in die Zukunft sieht Thiam noch gehöriges Potential, den Betrieb der Bank zu verbessern und so nachhaltig Kosten zu sparen. Das ambitionierte Kostenziel bis Ende 2018 wird bekräftigt.

Zudem scheint eine weitere Baustelle beseitigt: Nachdem eine weitere Kapitalerhöhung vollzogen wurde, verbesserte sich zudem die Kapitalisierung deutlich. Die harte Kernkapitalquote (CET1, Basel III vollständig umgesetzt) stieg auf 13,3% von 11,7% Ende März.

An der Börse legen die Titel am Freitag deutlich zu. Credit Suisse standen zu Börsenschluss 3,1% im Plus bei 15,13 CHF, während die UBS – ebenfalls nach Zahlen – mit einem Minus von 2,9% deutlich nachgaben. «Uns gefallen die CS Ergebnisse besser als jene der UBS», kommentiert etwa die ZKB. Was sich auszahle, seien die Kostensenkungen. (awp/mc/upd/pg)

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