CS-GV: Andächtige Stimmung vor letzter Aktionärsmesse
Zürich – Vor Beginn der letzten Aktionärsversammlung der Credit Suisse herrscht eine andächtige Stimmung wie bei einem Beerdigungsgottesdienst. Während die Medien mit einem Grossaufgebot vor dem Zürcher Hallenstadion hektisch auf der Jagd nach Stellungnahmen sind, zeigen sich die Aktionäre in gedämpfter Stimmung.
Bevor die GV um 10.30 Uhr losgeht, sagen einige ein paar Sätze in die Mikrofone der Journalisten, andere wollen nichts sagen. Dabei zeigt sich das Wetter am Dienstagmorgen von der sonnigen Seite, während bei gefühlt eisigen Temperaturen immer wieder dunkle Wolken vorbeiziehen.
Die Organisation vor dem Eingang ist auf eine ganz andere Stimmungslage ausgerichtet. Vor dem Hallenstadion sind ein halbes Dutzend VW-Busse der Polizei zu sehen. Die Polizisten zeigen sich allerdings nicht. Sie warten in ihren Fahrzeugen.
Absperrgitter und Metalldetektoren
Vor dem Eingang stehen Absperrgitter wie bei einem Hockeymatch. Am Eingang müssen die Besucher der GV durch Metallscanner gehen und sich in ihre Taschen schauen lassen – wie am Flughafen. Vor dem Stadion stehen grosse Hinweistafeln, dass grössere Taschen und Rucksäcke sowie gefährliche Gegenstände im Hallenstadion nicht erlaubt seien.
Das Sicherheitsaufgebot ist verschärft. Neben den Polizisten sind auch Securitas-Angestellte in grösserer Zahl als einer GV üblich präsent.
Eine halbe Stunde vor Beginn der Generalversammlung haben sich rund 500 Aktionäre in der riesigen Halle eingefunden. Die meisten stehen an Stehtischchen bei Kaffee, Gipfeli oder Sandwichs. Wütende Diskussionen sind nicht zu hören.
Eine Dame hinter dem Buffet sagt: «Nehmen Sie noch ein Sandwich mit. Denn mit Beginn der GV machen wir hier zu. Und es dauert länger.»
Das erwartet auch die Credit Suisse. Angemeldet sind weit über 2000 Aktionäre. Das ist deutlich mehr als an der letzten Generalversammlung, die vor der Pandemie letztmals 2019 mit Aktionären stattgefunden hatte. Damals kamen über 1300 Anteilseigner. (awp/mc/ps)