CS-Kommentar: Übergewichtung von Schweizer Aktien beibehalten

(Bild: Fotolia, Marco2811)

Zürich –  Die Analysten der Credit Suisse halten an ihrer gewählten Gewichtung von Aktien und Anleihen fest, deren Anteile sich sich sehr nahe an den als jeweils neutral angesehenen Quote bewegen. Hingegen halten sie höhere Bestände an alternativen Anlagen und weniger liquide Mittel als in einer neutralen Positionierung. Dies geht aus dem Investment-Letter «Wirtschaft und Märkte» der Grossbank für Juni hervor.

Innerhalb des Aktienportfolios haben sie Teile der Bestände an Aktien von Schwellenländern verkauft. Insgesamt sind ihre Aktienportfolios stärker auf die Schweiz und die Eurozone ausgerichtet als auf die USA und nun auch die Schwellenmärkte. Bei den Anleihen ist eine über traditionelle CHF-Kernanleihen hinausgehende Diversifikation für die Erzielung positiver Erträge entscheidend. Die CS-Ökonomen empfehlen, Portfolios mit Investment-Grade-Unternehmensanleihen sowie Finanz- und Wandelanleihen zu ergänzen. Bei den alternativen Anlagen übergewichten sie Rohstoffe, Schweizer Immobilienfonds und Hedge-Fonds.

Vorsicht gegenüber USA und Schwellenländern
Die Unternehmensgewinne haben dank der robusten Konjunktur im ersten Quartal weltweit stark zugenommen. Wir erwarten weiterhin,  dass die Gewinndynamik dieses Jahr in der Eurozone am nachhaltigsten sein wird, weshalb wir unsere Präferenz für diese Region beibehalten. Im Gegensatz dazu sind wir in Bezug auf Aktien aus den USA und den Schwellenländern vorsichtig. Solche Aktien sind mittlerweile eher teuer. Und die Schwellenländer verfügen zwar langfristig weiterhin über viel Potenzial, sie kämpfen aber kurzfristig mit zahlreichen Herausforderungen.

Gute Verfassung der Weltwirtschaft – Erholung der CH-KMU’s
Die Weltwirtschaft ist mit hoher Dynamik ins zweite Quartal 2017 gestartet. Der Anstieg der Indikatoren, die das Geschäftsklima widerspiegeln, scheint aber ein Ende zu finden. Die Indikatoren stabilisieren sich auf hohem Niveau, was eine weitere Beschleunigung des Weltwirtschaftswachstums unwahrscheinlich erscheinen lässt. leicht abschwächen. Mit Ausnahme der US-Notenbank (Fed) sollten deshalb die wichtigsten Zentralbanken vorerst an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. In der Schweiz hat sich die Geschäftslage der kleinen Industriebetriebe im ersten Quartal 2017 deutlich verbessert. Die Verarbeitung des Frankenschocks von 2015 hat damit bei diesen beinahe ein Jahr länger gedauert als bei den grossen. Die Gründe dafür sind naheliegend: Grössere Betriebe konnten dank Produktionsstandorten im Ausland den Währungsschock leichter abfedern als kleine. Hinzu kommt, dass viele kleine Industriebetriebe Zulieferer grösserer Unternehmen sind. Bei Letzteren gehörte auch die Verlagerung von Lieferantenbeziehungen ins Ausland zu den Massnahmen gegen den Frankenschock .

Nächster Zinsanstieg in den USA
Die solide Lage am US-Arbeitsmarkt dürfte es der Fed im Juni erlauben, das Band für ihren Leitzinssatz um 0.25 Prozentpunkte auf 1.00% – 1.25% zu erhöhen. In Japan, Grossbritannien und der Eurozone halten hingegen die Zentralbanken an ihrer bisherigen Tiefzinspolitik fest. Trotz der jüngsten Abwertung des CHF zum EUR ist eine Aufhebung der Negativzinsen seitens der Schweizerischen Nationalbank (SNB) noch kein Thema. Hingegen ist eine Senkung des Zinssatzes tiefer in den negativen Bereich zur Abschwächung des CGCHF derzeit kaum realistisch.

Potenzial für weitere Stärke des EUR begrenzt
Abklingende Befürchtungen über politische Risiken in der Eurozone liessen EUR/CHF nach den Wahlen in Frankreich auf den höchsten Stand seit Juni 2016 ansteigen. Der historisch äusserst geringe Zinsvorteil des EUR gegenüber dem CHF und die vergleichbar starke Schweizer Wirtschaftsdynamik, die künftig eine weniger aktive SNB erwarten lassen, sollten einem weiteren Erstarken des EUR zum CHF aber enge Grenzen setzen. In 12 Monaten sehen wir das Währungspaar EUR/CHF entsprechend unverändert bei einem Wert von 1.09. (CS/mc/cs)

Credit Suisse

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