CS muss STMicroelectronics Schadenersatz zahlen
CS-CEO Brady Dougan.
New York – Die Grossbank Credit Suisse muss dem Halbleiterhersteller STMicroelectronics (STM) Schadenersatz zahlen, für Verluste mit sogenannten Auction Rate Securities (ARS) im Wert von rund 400 Mio USD. Dies geht aus einem am Donnerstagabend veröffentlichten Urteil eines US-Berufungsgerichts hervor.
STM hatte allerdings eine Tranche der Wertpapiere für 75 Mio USD verkauft. Diese Tranche solle nun angerechnet werden, entschied das US-Berufungsgericht.
Titel mit Staatsgarantie gekauft
Das Unternehmen investierte 2006 mit Hilfe der Credit Suisse in die Anleihen, die vor der Finanzkrise als praktisch risikolos galten. Statt wie mit STM vereinbart staatlich garantierte Anleihen zu erwerben, habe Credit Suisse für den Kunden aber Titel ohne Staatsgarantie gekauft, lautete der Vorwurf. Diese wurden in der Finanzkrise praktisch wertlos. Die genaue Höhe der Schadenersatzzahlung konnte ein Credit-Suisse-Sprecher gegenüber AWP nicht beziffern. Das Urteil werde aber «keinen materiellen Einfluss» auf das Ergebnis des zweiten Quartals haben, sagte er.
Rückstellungen von gesamthaft 766 Mio CHF
Für diesen Fall und weitere ARS-Fälle hatte die Credit Suisse nach früheren Angaben Rückstellungen von insgesamt 766 Mio CHF vorgenommen. In einem anderen Verfahren, das ebenfalls noch auf die Finanzkrise zurückgeht, wies ein New Yorker Gericht eine 2009 eingereichte Betrugsklage des Anleihenversicherers MBIA gegen Credit Suisse ab, wie diese bestätigte. MBIA hatte der Bank vorgeworfen, die Qualität von auf Wohnbau-Hypotheken basierenden Wertpapieren nicht korrekt dargestellt und sich unrechtmässig Versicherungsdeckung besorgt zu haben. (awp/mc/ps)