Zürich – Die Ratings der grossen Schweizer Emittenten bleiben laut dem Kredithandbuch Schweiz 2014 im Vergleich zu letztem Jahr weitgehend stabil. Die diesjährige Ausgabe enthält Einschätzungen zu 102 Schweizer Emittenten auf dem CHF-Obligationenmarkt, 11 Branchenberichte sowie eine Analyse des CHF-Obligationenmarkts. Dies geht aus einer Mitteilung der Credit Suisse hervor.
Die Ratings von Schweizer Emittenten blieben weitgehend stabil, was die mehrheitlich gute Verfassung abbildet. Zwei Emittenten – Galenica und Georg Fisher – wurden basierend auf ihren verbesserten Ratings, insbesondere der Stärkung ihrer finanziellen Profile, heraufgestuft. Aus demselben Grund wurden auch die Kantone Thurgau, Waadt und Uri heraufgestuft. Seit dem Handbuch 2013 wurden vier Emittenten heruntergestuft, wovon drei zum Versorgungssektor gehören, der weiterhin einen negativen Fundamentalausblick hat. Die CS-Analysten behalten einen stabilen Fundamentalausblick für die verbleibenden zehn Sektoren bei, der vom hohen Anteil stabiler Ausblicke (90 Prozent) für die abgedeckten Emittenten untermauert wird.
Ausblicke selten positiv
Trotz dieser starken Ausrichtung auf Stabilität übersteigen die negativen Ausblicke (neun) die positiven (zwei), was sowohl die dauerhaft schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen und Marktkonditionen in mehreren Sektoren als auch die spezifischen Umstände der einzelnen Emittenten widerspiegelt. Von den neun negativen Ausblicken sind vier der Emittenten aus dem Versorgungssektor, zwei aus dem Baumaterialsektor, einer aus dem Investitionsgütersektor und zwei gehören zur öffentlichen Hand. Der hohe Anteil an stabilen Ausblicken zeigt die Fähigkeit der abgedeckten Emittenten, sich auf sich ändernde und schwierige Marktkonditionen einzustellen und die im Grossen und Ganzen angemessenen Kreditkennzahlen für das jeweilige Rating, die von einer gesunden Cashflow-Generierung, Liquidität und/oder moderater bis konservativer Finanzpolitik profitieren.
Steht ein Aufschwung bei der M&A-Aktivität bevor?
Mit so gut gefüllten Unternehmenskassen und einem immer noch sehr niedrigen Zinsumfeld könnte man eigentlich erwarten, dass M&A einen gewaltigen Aufschwung mit einer Welle an neuen Transaktionen erfahren. Die Menge an Transaktionen bleibt jedoch auf dem gleichen Niveau wie in den letzten Jahren. Obwohl die Menge seit Jahresbeginn durch ein paar grosse Transaktionen erhöht wurde, bleibt sie trotzdem klar unter dem Vorkrisenniveau. Unserer Meinung nach gibt es eine Reihe an Faktoren, die dabei eine Rolle spielen: Strengere Kriterien für Bankkredite folgten auf strengere Regulierungen, was es schwerer machte, eine Übernahme zu finanzieren. Gleichzeitig sind Anleger zögerlich bei Anlagen in fremdfinanzierte Transaktionen, da die Kredit-Spreads stark geschrumpft sind, was das Eingehen solcher Risiken wenig attraktiv macht. Auch Unternehmen sind umsichtiger und weniger bereit, unverhältnismässig viel zu zahlen (nachdem sie gerade schmerzhafte Kosteneinsparprogramme durchlaufen haben) oder in Kapazitätserweiterungen zu investieren, während der bestehende Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten immer noch auf einer niedrigen Stufe ist und einen Seitwärtstrend aufweist.
Ausblick 2014/2015: Zinsumfeld unterstützt Emissionen
Der in den letzten Jahren beobachtete Seitwärtstrend in der Emissionsaktivität dürfte anhalten. Wir glauben allerdings, dass der Ausblick positiv ist und vom niedrigen Zinsumfeld profitiert, das Refinanzierungsaktivitäten und die Finanzierung von Strukturoptimierungen unterstützt. Die Emissionsaktivität im inländischen Sektor profitiert von neuen Emittenten, die niedrige Zinssätze und eine diversifizierte Finanzierungsstruktur suchen, d. h. (partielle) Ersetzung der Bankfinanzierung. Dies könnte auch durch die Absicht der Banken unterstützt werden, aufgrund von aufsichtsrechtlichem Druck risikogewichtete Aktiven zu reduzieren. (CS/mc/cs)