CS vermeldet starken Start ins Jahr – Greensill könnte belasten

CS vermeldet starken Start ins Jahr – Greensill könnte belasten
Thomas Gottstein, zurückgetretener CS-CEO. (Foto: Credit Suisse)

Zürich – Die Credit Suisse hat einen starken Start ins Jahr 2021 bei einer hohen Kundenaktivität vermeldet. Wegen der Turbulenzen um die insolvente Finanzgesellschaft Greensill Capital könnten der Grossbank aber nach eigenen Angaben «möglicherweise Kosten entstehen».

Der bereits bei der Zahlenvorlage im Februar vermeldete starke Start der zweitgrössten Schweizer Bank ins neue Jahr habe sich fortgesetzt, teilte die Credit Suisse am Dienstag anlässlich einer Investorenkonferenz mit. Sowohl im Januar als auch im Februar habe die Bankengruppe beim Vorsteuergewinn das höchste Niveau der letzten zehn Jahre erzielt.

Starke Investment Bank
Besonderes profitiert hat dabei die Investment Bank. Diese profitierte von einer «besonders guten Entwicklung der Kapitalmarktemissionsaktivität» aber auch von einer guten Performance im Verkaufs- und Handelsgeschäft. Der Ertrag der Investment Bank habe sich im Vorjahresvergleich um über 50 Prozent erhöht, so die CS. Aber auch die drei Vermögensverwaltungsbereiche konnten von der guten Kundenaktivität profitieren.

Der Zinserfolg habe sich gegenüber dem Vorquartal stabilisiert, die wiederkehrenden Kommissions- und Gebührenerträge tendierten weiterhin aufwärts, so die CS weiter. Zudem blieb trotz der anhaltenden Corona-Pandemie die Häufigkeit von Kreditausfällen gering.

4,4 Milliarden an Fonds zurückgeflossen
Bei der Auflösung der «Lieferketten-Finanzierungsfonds», welche die CS mit der australisch-britischen Greensill Capital erstellt hatte, liege die Priorität weiter auf den Rückzahlungen an die Fondsanleger, so die CS. Dabei arbeite die Bank mit dem Greensill-Insolvenzverwalter zusammen.

Nachdem sie in den letzten Tagen bereits 3,1 Milliarden Dollar an die Investoren auszahlte, hat sich die CS nun weitere Barmittel von knapp 1,3 Milliarden gesichert, wie CS-Chef Thomas Gottstein an der Investorenkonferenz sagte. Aus den Fonds sind damit bisher rund 4,4 Milliarden Dollar zurückgeflossen. Zudem flössen «täglich» neue Barmittel an die CS zurück, so Gottstein.

Die CS hatte Anfang März die Auflösung der vier Fonds mitgeteilt, die damals noch ein Vermögen von rund 10 Milliarden Dollar aufwiesen. Dies sei nur wenige Tage nach Erhalt einer Information erfolgt, dass eine wichtige Versicherungsgesellschaft neue Werte nicht mehr versichern wollte, sagte Gottstein an der Konferenz. Die vier Fonds investierten in Forderungen von Lieferanten an Unternehmen.

Kreditrückzahlung von 50 Millionen
Neuigkeiten konnte die Bank auch bezüglich ihres Kredits an Greensill Capital von 140 Millionen Dollar verkünden: Hier habe der Insolvenzverwalter eine Rückzahlung von 50 Millionen Dollar vorgenommen. Der ausstehende Betrag des besicherten Kredits betrage damit noch 90 Millionen Dollar.

Insgesamt befänden sich diese Angelegenheiten noch «in einer frühen Phase», so die Credit Suisse. Sie wolle aber darauf hinweisen, dass der Bank «in diesem Zusammenhang möglicherweise Kosten entstehen können», wie es in der Mitteilung hiess. (awp/mc/ps)

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