Zürich – Die Credit Suisse übernimmt das private Vermögensverwaltungsgeschäft von Morgan Stanley (MS) in der Region Europa EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika). Durch die Erwerbung stärke die CS ihre Position bei äusserst vermögenden und sehr vermögenden Kunden, teilte das Institut am Mittwoch mit. Das von MS in der Schweiz betreute Vermögensgeschäft ist von der Transaktion ausgenommen, erklärte eine Sprecherin der Bank gegenüber von AWP.
Das verwaltete Gesamtvermögen dieser Einheit beträgt gemäss Mitteilung 13 Mrd USD; die Geschäftseinheit Wealth Management betreute Ende 2012 Vermögen im Umfang von 799 Mrd und wies einen Zufluss neuer Kundengelder im Umfang von netto 19 Mrd aus. Zur Frage nach der Profitabilität des zu übernehmende Geschäfts und nach dem Kaufpreis wollte die Sprecherin keine Angaben machen.
In Grossbritannien in den Top 10
Die neuen Geschäftsbereiche werden in die Division Private Banking & Wealth Management der CS integriert und ergänzen das Vermögensverwaltungsgeschäft der CS in EMEA, einschliesslich Grossbritannien, Italien, Skandinavien, Russland und dem Nahen Osten. In Grossbritannien steige die Credit Suisse durch die Übernahme zu den zehn grössten Banken und führenden Vermögensverwaltern des Landes auf.
Dass es bei der Betreuung der Kunden in Einzelfällen zu Überlappungen kommt, ist gemäss der Sprecherin sehr wahrscheinlich. Die Bank werde für die Kunden aber nach der besten Lösung suchen. Bei Erfüllung gewisser Bedingungen geht die Credit Suisse von einem Abschluss der Transaktion später in diesem Jahr aus.
Analysten positiv gestimmt
Die Analysten der Bank Vontobel bewerteten in einem Kurzkommentar die Akquisition als positiv für die Credit Suisse. Die Transaktion werde zusätzliche verwaltete Vermögen zum Geschäft mit den äusserst vermögenden und sehr vermögenden Kunden bringen, schreibt Analystin Teresa Nielsen. Der Verkauf des EMEA-Geschäfts von Morgan Stanley und auch des WM-Geschäfts von Merrill Lynch ausserhalb Amerikas an Julius Bär zeige, dass die Wealth-Management-Branche weltweit ihr Geschäft geografisch neu ausrichten, um sich besser auf das Kerngeschäft zu konzentrieren oder grösser zu werden wie Julius Bär und jetzt die CS.
Um die Transaktion aber wirklich beurteilen zu können, fehle es derzeit noch an detaillierteren Angaben, ergänzte Rainer Skierka von der Bank Sarasin. (awp/mc/pg)