CS und UBS rechnen mit Franken-Abschwächung Richtung 1,20 Euro

Franken

(marek_usz - Fotolia.com)

Zürich – Die Ökonomen der Credit Suisse (CS) und der UBS gehen davon aus, dass die Abwertung des Frankens auch im kommenden Jahr anhalten wird. Aber auch dann bleibt für die Experten der Franken überbewertet, wobei die Ökonomen der CS aufgrund der Abwertung die Schweizer Währung nicht mehr länger als «deutlich überbewertet» sehen.

Vor diesem Hintergrund revidieren die Währungsexperten der CS ihre Prognosen und rechnen nun mit einem EUR/CHF von 1,18 (bisher 1,15) im Zeitraum von drei Monaten und von 1,20 (bisher 1,10) in 12 Monaten. Für ein weitere Abwertung spreche auch das charttechnische Momentum, schreiben die Experten. Die UBS geht gar von einem Wechselkurs von 1,22 bis Ende 2018 aus.

Der Franken bleibe aber sowohl auf Basis Kaufparität als auch Leistungsbilanzüberschuss überbewertet, schreiben die UBS-Ökonomen in ihrer jüngsten «Global Macro Strategy». Ursache dafür sehen die Experten in den «Safe-haven» Zuflüssen in den Franken seit Ausbruch der Finanzkrise 2008. Eine Rückkehr der helvetischen Devise zu einem fairen Werte bedinge eine Umkehrung der Kapitalflüsse, schreiben die Experten

Erhöht die Nationalbank vor der EZB
Weil sich der Franken abwerten dürfte, werfen die CS-Ökonomen die Frage auf, ob die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Leitzinsen noch vor der EZB anheben könnte. Ein solches Szenario würde gemäss der Experten wahrscheinlicher, wenn sich drei Entwicklungen gleichzeitig einstellen würden: Erstens müsste sich der Schweizer Franken weiter markant abschwächen, zweitens müsste es Hinweise auf eine anziehende Inflation geben und schliesslich müsste sich das Wirtschaftswachstum in der Schweiz robust fortsetzten.

Derzeit rechnen die Experten in aber nicht damit, dass die SNB vor der EZB die Zinsen anheben wird: In ihrem gegenwärtiges Basisszenario gehen sie davon aus, dass die SNB erst eine geldpolitische Straffung durch die Europäische Zentralbank abwartet, bevor sie selbst entsprechende Massnahmen ergreifen wird.

Gänzlich ausschliessen wollen sie aber nicht, dass die SNB vorpreschen könnte. Sollten der Wechselkurs und die wirtschaftlichen Entwicklungen die erwähnten Bedingungen erfüllen, werde sich die SNB möglicherweise anlässlich ihrer Lagebeurteilung im März 2018 in diese Richtung bewegen, schreiben die Experten. (awp/mc/pg)

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