CS von US-Aufseher wegen Verstössen gegen Anlegerschutz gebüsst
Washington – Die Credit Suisse (CS) ist von der US-Finanzmarktaufsicht Finra mit 9 Millionen Dollar gebüsst worden. Die CS-Tochter Credit Suisse Securities habe Vorschriften zum Schutz der Anleger nicht eingehalten, heisst es in einer Mitteilung der Financial Industry Regulatory Authority vom Donnerstag.
Unter anderem habe die Grossbank Vorschriften nicht eingehalten, nach denen sie bei der Veröffentlichung von Research-Berichten potenzielle Interessenkonflikte offenlegen muss, so die Mitteilung. Als Teil des Vergleichs habe die FINRA von der CS eine Bestätigung verlangt, dass sie Aufsichtssysteme und -verfahren zur Einhaltung der Kundenschutzes eingeführt habe.
Insgesamt hat die CS laut Finra zwischen 2006 und 2017 mehr als 20’000 Research-Berichte herausgegeben, die ungenaue Angaben zu potenziellen Interessenkonflikten enthielten. Gemäss Finra hat es die CS aber auch versäumt, die Kontrolle über die im Kundenhandel vorgeschriebenen Margenerfordernisse stets wie verlangt aufrecht zu erhalten. Zudem habe sie in zahlreichen Fällen die vorgeschriebenen Kundenreserven nicht genau berechnet.
Die Credit Suisse habe mit der Beilegung dieser Angelegenheit die Feststellungen der Finra akzeptiert – ohne sie allerdings zuzugeben oder zu bestreiten, schreibt die US-Behörde.
Die Grossbank selbst sei «zufrieden, diese Angelegenheit beigelegt zu haben», wie eine CS-Sprecherin auf AWP-Anfrage erklärte. «Die Bank hat vollumfänglich mit der FINRA zusammengearbeitet und die zugrunde liegenden Probleme, welche hauptsächlich Codierungsfehler in den Systemen der Credit Suisse betreffen, behoben», heisst es in der CS-Stellungnahme.