New York – Die Grossbank Credit Suisse bleibt offenbar im Fokus der Regulatoren in den USA. Wie das Wall Street Journal (WSJ, online) schreibt, führt der Wallstreet-Selbstregulator Finra (Financial Industry Regulatory Authority) eine Untersuchung in Bezug auf möglicherweise missbräuchliche Geschäfte durch, welche die Credit Suisse mit ihren Handelssystemen einer Anzahl von Kunden ermöglicht habe. Das WSJ bezieht sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die Finra habe in den vergangenen Wochen Anfragen bezüglich hunderter suspekter Trades von Kunden der Bank an die Credit Suisse geschickt, heisst es. Dabei werde auch untersucht, ob dabei US-Geldwäschereivorschriften verletzt worden seien.
Bei den Untersuchungen geht es laut dem Bericht nicht um die bereits laufende in Bezug auf den Hochfrequenzhandel. Untersucht würde vielmehr Finanzhäuser, die Händler oft in Ländern wie China und Indien beschäftigten, welche mit schnellen Computer-Systemen Gewinne aus kurzfristigen Schwankungen des Marktes zu erzielen versuchten. Die Regulatoren hätten solche Firmen schon einige Jahre im Auge, und zwar im Hinblick auf eine mögliche Manipulation des Marktes oder der Verletzung von Geldwäschereivorschriften.
Die Credit Suisse will laut dem Bericht ihre Verbindungen zu verschiedenen dieser Kunden abbrechen, gebe ihnen aber zwei bis drei Monate Zeit, um einen neuen Handelspartner zu finden, bevor der Zugang zu den Systemen gekappt werde.
Ein Kommentar der Credit Suisse gegenüber AWP zu der Angelegenheit war am frühen Morgen nicht erhältlich. (awp/mc/ps)