New York – Die Grossbank Credit Suisse bezahlt für die Beilegung eines Rechtsstreits um faule Hypothekenpapiere eine Summe von 400 Mio USD an die US-Behörde National Credit Union Administration Board (NCUA). Die NCUA hatte der Bank vorgeworfen, dass sie mit den Verkäufen von hypothekenbesicherten Wertpapieren zum Zusammenbruch von drei Kreditgenossenschaften beigetragen habe. Ein CS-Sprecher in den USA bestätigte den Vergleich am Mittwochabend auf Anfrage.
Die Credit Suisse gab sich über den Abschluss des Vergleichs erfreut: Damit sei ein weiterer Rechtsfall gelöst, heisst es in der Stellungnahme des Konzerns. Die Vergleichssumme von 400 Mio USD sei per Ende des ersten Quartals 2017 vollumfänglich durch Rückstellungen abgedeckt gewesen.
Ende März war mit der Veröffentlichung des Geschäftsbericht bereits bekanntgeworden, dass die Credit Suisse in diesem Fall eine Grundsatzvereinbarung mit der US-Kreditgenossenschaft erzielt hat. Dafür tätigte die Bank nachträglich eine zusätzliche Rückstellung für Rechtsrisiken über 300 Mio CHF und musste das Ergebnis für das vierte Quartal 2016 bzw. für das Gesamtjahr 2016 nach unten revidieren.
UBS zahlt 445 Mio USD
Am Dienstag dieser Woche hatte bereits die UBS den NCUA-Fall endgültig beigelegt und zahlt eine Summe von 445 Mio USD. Laut einer von mehreren Agenturen zitierten Stellungnahme der NCUA hat die Behörde im Zusammenhang mit den Klagen gegen diverse Banken bereits insgesamt rund 5,1 Mrd USD erhalten.
Bei der Klage gegen die CS ging es um Verkäufe von hypothekenbesicherten Wertpapieren (RMBS) in den Jahren vor der Finanzkrise an die U.S. Central Federal Credit Union, an die Southwest Corporate Federal Credit Union sowie an die Western Corporate Federal Credit Union. Die Credit Suisse hat in dem Rechtsvergleich kein Fehlverhalten zugegeben.
Den RMBS-Rechtsstreit mit dem US-Justizministerium hat die Credit Suisse bereits mit einem Vergleich aus der Welt geschafft – mit einer Busse von 2,5 Mrd USD und Entschädigungen in Höhe von 2,8 Mrd USD an Kreditnehmer. (awp/mc/upd/ps)