Danthine: Euro-Mindestkurs entschlossen verteidigen

Jean-Pierre Danthine

SNB-Direktoriumsmitglied Jean-Pierre Danthine.

Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird das Ziel des Euro-Mindestkurs von 1,20 CHF mit «äusserster Entschlossenheit» weiterverfolgen. Die SNB sei darauf vorbereitet, ausländische Währungen in uneingeschränktem Umfang zu kaufen, erklärte Direktoriumsmitglied Jean-Pierre Danthine gemäss Redetext zum Referat, welches er am Dienstag an der Universität in Zürich hält. Der Franken sei nach wie vor hoch bewertet, dürfte sich aber in Zukunft abschwächen.

Danthine äusserte sein Bedauern darüber, dass Philipp Hildebrand als SNB-Präsident zurückgetreten ist. Allerdings hielt er fest, dass die Stärke der SNB als Institution das Resultat von Teamwork sei, nicht nur unter den Direktoriumsmitgliedern, sondern in der ganzen Bank. Die SNB bleibe stark, trotz der schwierigen Umständen und den unüblichen Herausforderungen, mit welchen sich die Bank in den vergangenen zwei Jahren konfrontiert sah, so Danthine weiter.

Grosse Herausforderungen für Zentralbanken
Die Finanzkrise habe die Zentralbanken mit Blick auf die Zielsetzung, Finanzstabilität und primär Preisstabilität zu sichern, vor grosse Herausforderungen gestellt, sagte Danthine einleitend zum eigentlichen Thema seiner Rede mit dem Titel «Reconciling Price and Financial Stability». Die aktuelle Krise habe gezeigt, dass die Zinspolitik nicht das einzige respektive das Hauptinstrument zur Wahrung der Finanzstabilität sein dürfe. Die Zentralbanken müssten weitere makroprudentielle respektive geldpolitische Instrumente anwenden.

Für die SNB habe die Sicherung der Preisstabilität oberste Priorität, so Danthine. Allerdings müsse die SNB auch auf die Entwicklung der Wirtschaft achten und einen Beitrag zur Sicherung der Finanzstabilität leisten. (awp/mc/pg)

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