Deckungsgrad der Pensionskassen auf höchstem Stand seit Finanzkrise

Deckungsgrad der Pensionskassen auf höchstem Stand seit Finanzkrise
(Bild: AdobeStock/DOC RABE Media)

Zürich – Die Schweizer Pensionskassen sitzen auf vollen Kassen. Die Deckungsgrade der Vorsorgeeinrichtungen sind vor allem dank der Kursgewinne von Aktien und Obligationen so hoch wie seit der Finanzkrise im Jahr 2008 nicht mehr.

Auch im dritten Quartal 2019 hätten die Pensionskassen ihre Wertschwankungsreserven weiter ausbauen können, wenn auch in geringerem Ausmass als in den Vorquartalen, scheibt die ZKB-Tochter Swisscanto in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Pensionskassen-Monitor: «Die geschätzten Deckungsgrade sind auf noch nicht gesehene Höchstniveaus gestiegen.»

Damit wurde das bisherige Spitzenjahr 2017 noch übertroffen. Gleichzeitig ist der Taucher des vergangenen Jahres überwunden, als der Börsencrash im Schlussquartal den Pensionskassen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hatte.

Am besten geht es den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen, die den geschätzten Deckungsgrad von Juli bis Ende September von 116,1 auf 117,5 Prozent ausgebaut haben. Auch bei den öffentlich-rechtlichen Pensionskassen mit Vollkapitalisierung stieg der geschätzte Deckungsgrad leicht an und liegt nun bei 111,1 Prozent.

Bei den öffentlich-rechtlichen Kassen mit Teilkapitalisierung legte der Deckungsgrad auf 86,6 Prozent zu. Bei ihnen übersteigen also die Verpflichtungen das vorhandene Vermögen.

Hohe Renditen
Knapp 96 Prozent der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen haben am 30. September 2019 eine Deckung von über 100 Prozent, ebenso wie fast 91 Prozent der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung. Dagegen können nur knapp 29 Prozent öffentlich-rechtlichen Kassen mit Teilkapitalisierung ihre Verpflichtungen mit dem Vermögen decken.

Bei den Anlagen konnten die Investmentverantwortlichen kaum grobe Fehler machen. Alle Anlageklasse wiesen im dritten Quartal steigende Renditen auf. Die erfassten Vorsorgeeinrichtungen erwirtschafteten im dritten Quartal 2019 eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von 1,69 Prozent.

Die grössten Beiträge kamen von Obligationen Welt mit einer Rendite von über 3 Prozent. Die Aktien Schweiz und Welt rentierten mit gut 2,1 Prozent. Auch mit Immobilien und den übrigen Obligationen holten die Pensionskassen mehr Rendite heraus. Am schwächsten zeigten sich Hedge Funds (+0,33 Prozent) und Rohstoffe (+0,39 Prozent).

Seit Jahresbeginn beläuft sich damit die vermögensgewichtete Rendite auf 9,82 Prozent (per Ende September).

Die beiden Schweizer Grossbanken berechnen ebenfalls einen Pensionskassen-Index. Dabei hat die UBS die Performance im ganzen laufenden Jahr mit +8,85 Prozent nach Gebühren ermittelt. Der Pensionskassenindex der Credit Suisse stieg um 9,12 Prozent. (awp/mc/ps)

Swisscanto

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