Deckungsgrad der Pensionskassen auf Zehnjahreshoch
Zürich – Den Schweizer Pensionskassen geht es so gut wie lange nicht mehr. Im zweiten Quartal 2019 konnten die Vorsorgeeinrichtungen vor allem dank Kursgewinnen bei Aktien und Immobilien die Wertschwankungsreserven weiter ausbauen. Nach Schätzungen der ZKB-Tochter Swisscanto sind die Deckungsgrade nach dem ersten Halbjahr auf dem höchsten Stand der letzten zehn Jahresendwerte.
Die Reserven der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen haben sich gemäss dem am Donnerstag veröffentlichten Pensionskassen-Monitor im zweiten Quartal 2019 durch Kursgewinne um durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte erhöht. Mit einem geschätzten Deckungsgrad von 116,1 Prozent erreichen die privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen nun den höchsten Stand seit Ende 2008. Auch bei den öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit Vollkapitalisierung sei der geschätzte Deckungsgrad leicht gestiegen und liege nun bei 109,7 Prozent.
Privaten Kassen geht es besser
96 Prozent der der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen und 90,8 Prozent der öffentlich-rechtlichen Kassen wiesen zum Stichtag eine Deckung von 100 Prozent und mehr aus. Dabei übertrafen 58,7 Prozent der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen das Deckungsgrad-Niveau von 115 Prozent. 9,3 Prozent der öffentlich-rechtlichen und 3,9 Prozent der privatrechtlichen Kassen befanden sich in Unterdeckung.
Die erfassten Vorsorgeeinrichtungen erwirtschafteten im zweiten Quartal eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von 1,86 Prozent. Mit Ausnahme der Rohstoffe trugen sämtliche Anlageklassen positiv zur Rendite bei. An der Spitze stand erneut die Kategorie Aktien Schweiz mit einem Plus von 6,55 Prozent, gefolgt von Immobilien Schweiz mit plus 2,82 Prozent und Obligationen Welt mit 1,97 Prozent. Am schwächsten entwickelte sich die Kategorie Hedge Funds mit 0,06 Prozent. Rohstoffe verloren gar 3,27 Prozent. Insgesamt ergab sich im ersten Halbjahr eine Rendite von plus 8,00 Prozent.
Die beiden Schweizer Grossbanken berechnen ebenfalls einen Pensionskassen-Index. Dabei kommt die Credit Suisse gemäss jüngsten Angaben mit einem Anstieg von 1,9 Prozent im zweiten Quartal auf einen vergleichbaren Wert. UBS hat den aktuellen Wert noch nicht publiziert. (awp/mc/ps)