Deckungsgrad der Pensionskassen deutlich gesunken
Zürich – Die Finanzierungssituation der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen hat sich im zweiten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorquartal verschlechtert. Per Ende Juni sank die durchschnittliche, vermögensgewichtete Deckung aller im Swisscanto Pensionskassen-Monitor erfassten Vorsorgeeinrichtungen auf 97,4% von 98,9% Ende März. Zur schlechteren Finanzierungssituation hätten vor allem Kurs- und Fremdwährungsverluste beigetragen.
Damit erinnere die Situation der Vorsorgeeinrichtungen an das Vorjahr: Die Deckungsgrade lägen im Berichtsquartal bereits wieder unter dem Niveau von Ende 2010. Und die fortwährenden Turbulenzen im Markt seit Jahresmitte würden auch im laufenden Quartal zu einer weiteren Verschlechterung der Deckungsgradsituation bei den Pensionskassen führen, teilte Swisscanto mit.
Privatrechtliche PK: Deckungsgrad 2 % tiefer
Bei den privatrechtlichen Pensionskassen habe sich der Deckungsgrad gegenüber dem Vorquartal um knapp 2 Prozentpunkte auf 102,6% reduziert. Bei den öffentlich-rechtlichen Kassen habe der Deckungsgrad um 1,3 Prozentpunkte auf 91,0% abgenommen.
Rendite nur noch bei 0,1 %
Die Renditen im zweiten Quartal verschlechterten sich. So erzielten die erfassten Vorsorgeeinrichtungen eine durchschnittliche, vermögensgewichtete Rendite von nur noch 0,1% seit Jahresbeginn; um die Deckungsgrade zu halten, hätten jedoch etwa 2% erwirtschaftet werden müssen.
Deutlich mehr Kassen mit Unterdeckung
Folglich habe sich der Anteil der Kassen in Unterdeckung seit Jahresbeginn erneut erhöht. Der Anteil der privatrechtlichen Kassen in Unterdeckung hat sich zur Jahresmitte mit 24% praktisch verdoppelt, bei den öffentlich-rechtlichen hat sich der Anteil mit 73% nur noch leicht erhöht.
Noch stärkere Auswirkungen im 3. Quartal erwartet
Swisscanto erwartet für das laufende dritte Quartal aber noch stärkere Ausprägungen. Ersten Schätzungen zufolge lag der durchschnittliche Deckungsgrad aller Kassen per 12. August 2011 noch bei 91,0%. Für privatrechtliche Kassen wird ein Wert von 96,3% angegeben (Rendite per 12.8.2011: -7,3%), für öffentlich-rechtliche Kassen ein solcher von 83,2% (Rendite -6,9%).
Die Umfrage wurde bei 382 Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögen von insgesamt rund 434 Mrd CHF durchgeführt. (awp/mc/pg)