Dan Roberts, Fondsmanager bei Nordea.
Zürich – Nach Rekordvolumen im vergangenen Jahr steht der US-Hochzinsmarkt vor einem weiteren guten Jahr. Auch bei steigenden Zinsen sorgen sinkende Spreads für stabile Renditen.
Wenn Pimco und andere grosse institutionelle Investoren US-Staatsanleihen fallen lassen, stellt sich die Frage nach den zur Zeit vorhandenen Alternativen: Während der amerikanische Staat einen enormen Schuldenberg auftürmt, haben die US-Unternehmen ihre Bilanzen saniert und die Produktivität erhöht und stehen gesund da. Dan Roberts, Manager des USD 1,3 Mrd. schweren Nordea 1 – US High Yield Bond Fund, sieht für 2011 erneut gute Vorzeichen für den Sektor: „Die Default Rates lagen im Februar bei 3 % und dürften bis Ende Jahr gegen 1 % zurückgehen. Damit besteht weiterhin Potenzial, dass sich die Spreads von High Yield Bonds gegenüber Regierungsanleihen zurückbilden.“ Der positive Effekt sinkender Spreads dürfte durch steigende Zinsen 2011 in etwa kompensiert werden, womit die Rendite von Hochverzinslichen in den nächsten Monaten stabil bleiben dürfte. Roberts: „Wir können im laufenden Jahr von einer Performance im hohen einstelligen Bereich ausgehen.“
Roberts begründet seinen Optimismus mit den wirtschaftlichen Kennzahlen. Im Vergleich zu den Rezessionen in den Jahren 1991 und 2001 befindet sich die US-Wirtschaft 18 Monate nach Ende des Abschwungs auf einem vergleichbaren oder besseren Niveau, sowohl was BIP, Arbeitslosigkeit, Inflation, Arbeitsstückkosten, Produktivität und Rentabilität der Unternehmen betreffen.
Hohes Volumen an Neuemissionen
Weitere Effekte sprechen für eine solide Zahlungsfähigkeit der Schuldner. Die Unternehmen nutzen die Gunst der Stunde, um bei Refinanzierungen die günstigen Kreditkonditionen langfristig anzubinden und Mittel auf Vorrat zu beschaffen. Dies wird sich im nächsten Abschwung positiv auf die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen auswirken. 2010 lag das Emissionsvolumen von US High Yield Bonds mit USD 250 Mrd. auf einem neuen Höchststand.
Seit der Auflegung im Sommer 2008 hat der Nordea 1 – US High Yield Bond Fund über 40 % zugelegt und den Referenzindex übertroffen. Gegenwärtig setzt Roberts auf rund 300 Positionen aus einem Universum von rund 2500 High Yield Bonds. „Wir bevorzugen Unternehmen mit einem geringen Downside-Risiko. Im High Yield Markt ist derjenige der Gewinner, der nicht auf die Verlierer setzt“. (no/at/kab)