Der wöchentliche Blick auf die Wirtschaft von Robert Jakob.
«Die überraschende Abwertung des Yuan durch die chinesische Zentralbank hat den Goldpreis international nur kurzzeitig unter Druck gesetzt. China ist neben Indien der grösste Käufer physischen Goldes auf dem Weltmarkt. Dreieinhalb Prozent Abwertung des Yuan bedeuten dreieinhalb Prozent teureres Gold für die Chinesen.
Mit der Abwertung seiner Währung will China den schwächelnden Export beleben. Der Goldpreis spielt in den Überlegungen der Zentralbank hier für einmal die zweite Geige, obwohl China in den letzten Jahren die Goldreserven hochgefahren hat. Damit will man wie viele andere aufstrebende Schwellenländer unabhängiger vom Dollar werden. In China kaufen auch Privatpersonen Gold, um ihre Vermögensanlagen zu diversifizieren. Offizielle Zahlen zum Goldbestand in China gibt es nicht. Sie dürften aber bei rund 3000 Zentralbank-Tonnen liegen und damit fast dreimal so hoch wie in der Schweiz sein. Für ein so grosses Land wie China, ist das noch nicht viel. Seit 2009 hätte sich demnach der offizielle Goldbestand der Zentralbank in Peking bereits verdreifacht.
Gold hat seit 2011 enttäuscht. Fehlende Inflation, steigende Anleihenrenditen, schwächelnde Schwellenländer-Währungen, wieder erstarkter Dollar, das alles ist kein guter Cocktail für steigende Goldkurse. Aber: Die Abflüsse aus ETFs und die Verkäufe der Hedgefonds werden eines Tages nachlassen, die Käufer, allen voran die zu Reichtum gelangten Schwellenländer, wieder in der Mehrzahl sein. Auch charttechnisch hält sich Gold trotz der vielen Negativnachrichten überraschend gut. Eine erste Bodenbildung wäre daher keine Überraschung. Weitere Käufe aus China dürften dazu beitragen, sobald der Abwärtungsreigen ein Ende hat.»
Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor, arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene und leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins, sondern auch ein Team von Aktienanalysten.
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Erschienen im Verlag Ellert & Richter
ISBN: 978-3-8319-0594-2
216 Seiten
Format: 14 x 22 cm; Klappenbroschur
Preis: 16.95 EUR (D), 17.50 EUR (A)