Der Moneycab Börsenblog: Glencore macht jetzt in Beton

Der Moneycab Börsenblog: Glencore macht jetzt in Beton

Der wöchentliche Blick auf die Wirtschaft von Robert Jakob

Zugegeben: Sand, Steine, Erden sind eigentlich nicht die Stoffe, mit denen der Grosskonzern aus Zug handelt oder die er fördert. Aber der rasante Preiszerfall bei Kupfer und auch bei allen anderen Buntmetallen, den Edelmetallen, sowie Öl und Gas wiegt so schwer, dass Glencore in die Defensive geriet. Als die Ratingagenturen das Unternehmen zurückzustufen drohten, musste CEO Ivan Glasenberg reagieren. Er selbst will die angekündigten Kupferminenschliessungen und die 2,5 Milliarden schwere Kapitalerhöhung nicht als Reaktion auf Standard & Poor’s, Moody’s  und Co. verstanden wissen.

Das stimmt aber nicht. Glencore sitzt auf 30 Milliarden Dollar Schulden. Glencore lief sogar im schlimmsten Fall Gefahr, durch höhere Fremdkapitalkosten in die Schuldenfalle zu geraten. Darum werden jetzt die Eigenkapitalgeber aufgerufen. Denn Eigenkapital ist billig. Und Eigenkapital ist willig. Das Management geht mit gutem Beispiel voran und übernimmt 22% der jungen Aktien. Der Rest wird bald problemlos an freie Aktionäre und institutionelle Grossinvestoren gehen.

Statt wie üblich bei Ankündigungen von Kapitalmassnahmen mit Kursverlusten, reagierte der Aktienkurs von Glencore euphorisch und auch heute Morgen liegt sie stabil im Markt. Glasenberg hat sich von der Zuger Moränenlandschaft, wo seit vielen Jahrzehnten in grossem Umfang Kies abgebaut wird, inspirieren lassen und rührt jetzt Beton an. Er baut für Glencore eine dicke Schutzmauer aus Eigenkapital, um allen Stürmen zu trotzen. Die Glencore-Aktie sollte sich stabilisieren. Man kriegt sie jetzt zum halben Buchwert. Es wird wahrscheinlich den ein oder anderen Goodwill-Abschreiber geben. Aber das ist eingepreist. Nochmalige Rücksetzer und Panikverkäufe sind Kaufgelegenheiten, denn für Glencore ist die Kapitalbeschaffung weiterhin kein Problem.

Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor, arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene und leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins, sondern auch ein Team von Aktienanalysten.

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Robert Jakob

Erschienen im Verlag Ellert & Richter
ISBN: 978-3-8319-0594-2
216 Seiten
Format: 14 x 22 cm; Klappenbroschur
Preis: 16.95 EUR (D), 17.50 EUR (A)

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