Der Moneycab Börsenblog: HHLA: Land unter – Monopoly spielen erlaubt

Der wöchentliche Blick auf die Wirtschaft von Robert Jakob:

«HHLA spürt die Bremsspuren der Weltwirtschaft. Der Hafenbetreiber hat die Jahresprognose einkassiert. Jetzt durchbrach der Aktienkurs verständlicherweise alle Widerstände. Er notiert auf historischem Tief.

Bereits im ersten Halbjahr 2015 war der Containerumsatz im Hafen um ein Zehntel rückläufig. Schuld waren die Russlandsanktionen. Jetzt dürfte der Schuldige noch weiter im Osten bei China zu suchen sein. Das viel zu knappe Communiqué der Steuermänner der Hafen-AG spricht von einem weiteren Einbruch des Bruttogewinns um 20 Millionen Euro. Das ist zu viel und kann  nicht durch günstigere Steuersätze oder Finanzierungsmöglichkeiten ausgeglichen werden. Zwar rollt HHLA gerade noch weiter günstig Kredite über, profitiert damit vom rekordniedrigen Zinsniveau. Aber das wird sich noch nicht gross in der Jahresbilanz niederschlagen. Die dürfte eher niederschmetternd sein.

Weiterer Verlust von Marktanteilen droht
Während die deutschen Häfen schwer am Rudern sind,  halten sich die niederländischen gut über Wasser. Auch in Danzig läuft es besser. Hamburg kämpft im Gegensatz zu Bremen auch noch mit grossen Umweltproblemen. So verhindert der Einspruch der Naturschützer gegen die Elbvertiefung eine Verbesserung der Hafeninfrastruktur und einen effizienteren Containerfluss. HHLA droht weiterer Verlust von Marktanteilen. Bis zum Zwischenbericht für die Monate Januar bis September 2015 am 12. November 2015 dürfte die Aktie dem breiten Markt hinterherhinken. Langfristig ist der Hamburger Hafen jedoch für Deutschland systemtragend. Die Exportmaschine Deutschland braucht ihn. Daher dürfte auch eine längerfristige Lösung für die Ausbaupläne des Hafens gefunden werden.  Und Gewinne wird der Hafen trotz allem Gegenwind immer abwerfen. Kurse unter Kielwasser sind langfristige Einstiegschancen. Denn Handel treiben wird der Mensch immer.»

Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor, arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene und leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins, sondern auch ein Team von Aktienanalysten.

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216 Seiten
Format: 14 x 22 cm; Klappenbroschur
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