Der Moneycab-Börsenblog: 10 Prozent Rendite mit Kunst – Wie geht das?

Der Moneycab-Börsenblog: 10 Prozent Rendite mit Kunst – Wie geht das?

Der wöchentliche Blick auf die Wirtschaftswelt von Robert Jakob

Wenn ein Buch gerne totgeschwiegen wird, dann sollte man aufhorchen. Vor allem dann, wenn dieses Buch die zweifelhaften Machenschaften einer ganzen Branche aufs Korn nimmt. So ergeht es leider dem hervorragenden Buch des Finanzexperten Hans-Lothar Merten. Er hat mit „Schöner Schein“, treffender Untertitel: „Hinter den Kulissen der Kunstbranche“, eine schonungslose Bilanz der aktuellen unsinnigen Preistreiberei der modernen Kunst erstellt. Das im Zürcher Midas Verlag erschienene Buch ist ein Sittengemälde einer um sich selbst kurvenden Branche. Diverse grosse Kunst-Zeitschriften wollten keine Besprechung. Wohl aus gutem Grund, denn schliesslich profitiert gerade der Handel und Anzeigenverkauf vom Hype mit der modernen Kunst.

Grosse Galerien und Auktionshäuser betreiben mit abgesprochenen Geschäften Preistreiberei. Der 50 Milliarden+ – Markt wird dabei von einigen grossen Anbietern, sowohl auf Seiten Vermarkter (wie den Sotheby’s und Chriestie’s) als auch auf Seiten Künstler dominiert und das, wie der Autor durchblicken lässt, leider vor allem durch reines Marketing. Europa ist in diesem Spiel mittlerweile hinter den USA und Grossbritannien ins zweite Glied verbannt worden.

Die Ökonomisierung der Kunst ist weit fortgeschritten: Aus Künstlern sind Künstler-Unternehmer geworden, wobei es dennoch nur die wenigsten zum erfolgreichen Unternehmer schaffen. Das gelingt ihnen meist nur in den entsprechenden Seilschaften, weshalb es für den Kunstsammler schwierig geworden ist, Qualität richtig zu würdigen. Oft erfolgt die Würdigung nur über den Preis. Renditen knapp über 10% pro Jahr seien dabei keine Seltenheit.

Allerdings gilt dies fast ausschliesslich für die Top-Klasse weit über 100’000 Euro. Und hier besteht die immense Gefahr, einer Fälschung aufzusitzen. Seit dem Aufschwung des Kunsthandels vor über 100 Jahren wurde Kunstfälschung und das Umdeklarieren von unbedeutenden Gemälden und Plastiken zu Werken grosser Meister zum lukrativen Geschäft, weiss Merten. Und gute Fälscher gibt es immer mehr. So lebt beispielsweise in China das Dorf Dafen mit seinen 10’000 Malern hauptsächlich vom Kunstexport, wobei der dort produzierte „Katalog der Meisterwerke“ für sich selbst spricht. Und die Nähe zum Überseehafen Hongkong hilft bei der Verbreitung.

Die meisten Fälschungen bleiben sogar folgenlos. Die Branche redet sie lieber klein. Für Kunstsammler sind sie peinlich, für Anleger ein Geldgrab. Auf den Kunsthandel als Regulativ ist laut Merten dabei kein Verlass. Für den Privatanleger muss daher klar sein: Kunst eignet sich nicht zur Geldanlage. Sie bleibt ein dekoratives Privatvergnügen für den, der eine genügend grosse Wandfläche oder einen grossen Garten hat.

Der Autor zeigt sich in seinem Buch als profunder Kenner all der Rädchen, die den Hype so lange wie nur möglich am Leben erhalten. Privatanleger seien gewarnt. Wenn Vermögenswerteblasen platzen, zerrupft es auch den Kunstmarkt. Kunst hat darüber hinaus den grossen Nachteil, dass die Anlageobjekte sperrig sind und der Spread zwischen Angebot und Nachfrage gewaltig ist. So manch ein hochgepushtes Kunstobjekt lässt sich dann nur noch für den Bruchteil seines Katalogpreises veräussern. Wer liquidere und fälschungssicherere Anlageklassen sucht, kann beispielsweise auf antike Goldmünzen setzen. (mc)

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In Ergänzung seines Bestsellers „100 ganz legale Börsentipps und –tricks“ (4. überarbeitete Auflage) hat der Finanzanalyst Robert Jakob seinen neusten Ratgeber veröffentlicht.

Wie rette ich mein Geld?
Es ist ein Überlebensratgeber für unser Erspartes und ein Plädoyer für die sichere Rente.
SOS… „Save Our Savings“ = Rettet unser Erspartes.

Noch nie seit dem 2. Weltkrieg haben die staatlichen Autoritäten dermassen stark und willkürlich nach dem Privatvermögen ihrer Bürger gegriffen. Unter dem Deckmantel von Terrorismusbekämpfung, Bankenrettung, ja sogar sozialer Gerechtigkeit, geht es unverblümt ans Portemonnaie. Die Hände, die danach grabschen werden immer länger, weil mit offenen Armen ausgegeben wird, was gerade erst eingenommen wurde. Hilflos kommt sich der „Steuerbürger“ vor, nein teilweise verhöhnt, wenn er sieht, was mit seinem Geld angerichtet wird. Für das wenige, das er besitzt, bekommt er noch nicht einmal einen anständigen Zins. Verständlich, dass er händeringend nach Auswegen sucht. Die Rettungswege werden immer enger, länger und sind oft mit vielerlei Hindernissen verstellt. Aber diese Schwierigkeiten kann man aus dem Weg räumen, und daher gibt es eine Rettung für das sauer verdiente Ersparte. Genau davon handelt dieses Buch.

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Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.

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