Der Moneycab Börsenblog: Lässt sich Swatch ver-Apple-n?

Der wöchentliche Blick auf die Wirtschaft von Robert Jakob:

Als der Schweizer Franken wie ein Sektkorken durch die Decke der Devisenmärkte rauschte, gaben die Kurse der Schweizer Aktien in kürzester Zeit um durchschnittlich 15 Prozent nach. Um gerade genau so viel hatte sich der Franken kurzfristig aufgewertet. Die Uhrenaktien von Swatch verloren Mitte Januar innert zweier Tage sogar rund ein Viertel ihres Wertes. Auch heute kommt „Uhren“, wie man die Swatch-Aktie in der Schweiz auch verkürzt und als handele sich um eine Art Generikum nennt, unter die Räder.

Die Uhrenmeister haben Umsatzeinbussen zu vermelden, und zwar nicht nur in China und Hongkong, wo es bereits seit längerem harzt, sondern auch in den USA. Dort kam es mit minus 18% im September zum stärksten Rückschlag der letzten fünf Jahre.

Ausverkaufskurse an der Börse wegen steigendem Franken eröffnen dem Anleger zwar gute Chancen, in ausgewählte Schweizer Qualitätsfirmen zu investieren. Und Swatch ist zweifelsfrei allein schon wegen dem guten Management eine Top-Aktie. Aber die Preisfestsetzungsmacht des Uhrenbauers ist mittlerweile beschränkt. Zwar konnte Swatch die Preise ein wenig anheben, um den Effekt des starken Schweizer Frankens zu dämpfen. Aber das reicht erstens nicht, um die Umsatzeinbussen auszugleichen und zweitens sitzt bei den Konsumenten das Geld für die Dritt-, Viert oder  Fünftuhr nicht mehr so locker. Wenn die Gürtel enger geschnallt werden, betrifft das offenbar auch das Armband.

Bei Swatch kommt auch noch die Angst vor der Apple Watch hinzu. Wird die Armbanduhr zum Bordcomputer? Läuft dann der IT-Riese dem Uhrenmeister den Rang ab? Solange noch nicht klar ist, ob es Apple gelingt, am menschlichen Handgelenk einen Paradigmenwechsel zu erzeugen, bleiben Swatch an der Börse volatil und tendenziell weiter unter Druck.

Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor, arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene und leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins, sondern auch ein Team von Aktienanalysten.

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