Der Moneycab-Börsenblog: Münchener Rück – Versicherungen sind die besseren Banken
Der wöchentliche Blick an die Börse von Robert Jakob.
Auch für den weltgrössten Rückversicherer war das Auftaktquartal 2016 nicht berauschend. Der Gewinn fiel fast um die Hälfte. Wen wundert‘s. Schliesslich müssen in der Bilanz riesige Sicherheitsreserven in Form von Assets gehalten werden. Da das Q1 an der Börse schlecht verlief, sanken die Bewertungen der Anlagen. Das ist dennoch kein Beinbruch, denn Rück-Versicherungen haben ein bombensicheres Geschäftsmodell. Sie nehmen erst einmal viel Geld durch die Versicherungsprämien ein. Irgendwann später (und wenn überhaupt) zahlen sie es dann den Erstversicherern zurück, um denen einen Grossschaden zu regulieren. De facto geben sie am Schluss an den Kunden zurück, was sie vorher über Jahre eingenommen haben, allerdings nur zum Teil. Der Rest verbleibt ihnen schon mal als Gewinn.
Aber es kommt noch besser. Das Prämiengeld der Versicherten lässt die Versicherung nicht etwa tot rumliegen. Nein, die Versicherung legt es an und zwar langfristig erfolgreich, weil diversifiziert, noch bevor es irgendwann einmal zurückfliesst. Somit profitiert das Versicherungsunternehmen gleich doppelt. Es macht im eigentlichen Versicherungsgeschäft viel Geld und dann noch zusätzlich als Anlagegesellschaft. Damit geht es der Versicherung besser als jeder Bank. Die kann zwar auch mit eingenommenem Geld spekulieren, aber nicht in gleichem Maß. Ausserdem haben es Banken seit der Finanzkrise sehr schwer. Sie müssen Unmengen an bürokratischen Auflagen erfüllen, wofür sie teure Softwareprogramme und viel Personal benötigen. Gleichzeitig schaut ihnen der Gesetzgeber immer strenger auf die Finger. Banking ist heutzutage riskant und undankbar.
Dividendenperle
Das Versicherungsgeschäft jedoch bleibt nach wie vor sicher, obwohl es ja eigentlich vom Schadensrisiko lebt. Das sieht man an Munich Re, die mittlerweile problemlos eine Dividende ausschütten kann, die fast alle anderen Anlagen in den Schatten stellt. Auf aktuellem Kursniveau entspricht die Rendite 5%. Sie dürfte im nächsten Jahr nicht steigen, aber Münchner Rück bleibt eine Dividendenperle. Das sollte die Aktie zwar in den nächsten Tagen nicht vorm Durchstossen des starken Widerstandes bei 160 Euro schützen. Bei deutlich tieferen Kursen bleiben Münchener Rück jedoch unbedingt ein Kauf.
Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor, arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene und leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins, sondern auch ein Team von Aktienanalysten.
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Erschienen im Verlag Ellert & Richter
ISBN: 978-3-8319-0594-2
216 Seiten
Format: 14 x 22 cm; Klappenbroschur
Preis: 16.95 EUR (D), 17.50 EUR (A)