Der Blick an die Börse von Robert Jakob.
Professionell nach Erdöl zu bohren, ist ein verdammt hartes Geschäft. Seit der Ölpreis vor sich hin dümpelt, werden selten neue Aufträge an die „Drilling“-Unternehmen vergeben. Eine Plattform nach der anderen wird auf „standby“ gestellt. Ältere werden gar verschrottet, weil das billiger kommt. Denn die Wartung kostet viel Geld. So kommt es, dass keiner dieser Dienstleister der grossen Ölmultis im Moment unterm Strich Geld verdient. In immer schnellerem Rhythmus kommt es zu Pleiten, meist nach Chapter 11, der amerikanischen Form der schweizerischen Nachlassstundung oder des deutschen Insolvenzplans.
Dieses Damoklesschwert hängt auch über Transocean, deren Aktien trotz Firmensitzverlagerung nach Amerika weiter an der SIX in Franken gehandelt werden können. Auch in Frankfurt bleibt ein reger Handel bestehen. In den letzten Wochen kam es immer mehr zu Verleiderverkäufen. Allerdings steht das Unternehmen im Vergleich zu den meisten anderen der Branche noch gut da. Es hat ein Liquiditätspolster (Stand Anfang April) von 6,1 Milliarden Dollar und unlängst 2 Milliarden an eigenen Schulden zurückgekauft, um das niedrige Zinsumfeld auszunutzen und sich zu günstiger refinanzieren. Eine Pleite wäre nur denkbar, wenn der Ölpreis weiter fällt und sich bis 2020 nicht mehr erholt.
Im umgekehrten – und um vieles wahrscheinlicheren Falle – wird Transocean zu den Gewinnern der Flurbereinigung gehören. In den letzten zwei Jahren fielen Transoceans Umsätze um die Hälfte. Das macht den Kurssturz von 80% in den letzten drei Jahren verständlich. Transocean gibt an, über ein Orderbuch von 10 Milliarden Dollar zu verfügen. Das meiste aber sind Kontrakte, die erst ab 2021 zur Ausführung kommen – und natürlich gibt es Rücktrittsklauseln. Aber wenn alles nach Plan läuft – will heissen, dass die Weltwirtschaft bis dahin nicht in eine tiefe Rezession verfällt, dann kann sich der Transocean-Aktienkurs vervielfachen. Transocean hat die Kosten gesenkt und rechnet in Bälde mit einem Ölpreis von 60 USD, was die Multis dazu bringen würde, vermehrt Bohraufträge zu vergeben. Dann wäre Transocean wieder profitabel. Am Freitag fielen die Kurse aller grossen Offshore-Bohrunternehmen weiter – Transocean jedoch am wenigsten. In einer schwer angeschlagenen Branche ist sie der beste Wert.
In Ergänzung seines Bestsellers „100 ganz legale Börsentipps und –tricks“ (4. überarbeitete Auflage) hat der Finanzanalyst Robert Jakob seinen neusten Ratgeber veröffentlicht.
Wie rette ich mein Geld?
Es ist ein Überlebensratgeber für unser Erspartes und ein Plädoyer für die sichere Rente.
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Noch nie seit dem 2. Weltkrieg haben die staatlichen Autoritäten dermassen stark und willkürlich nach dem Privatvermögen ihrer Bürger gegriffen. Unter dem Deckmantel von Terrorismusbekämpfung, Bankenrettung, ja sogar sozialer Gerechtigkeit, geht es unverblümt ans Portemonnaie. Die Hände, die danach grabschen werden immer länger, weil mit offenen Armen ausgegeben wird, was gerade erst eingenommen wurde. Hilflos kommt sich der „Steuerbürger“ vor, nein teilweise verhöhnt, wenn er sieht, was mit seinem Geld angerichtet wird. Für das wenige, das er besitzt, bekommt er noch nicht einmal einen anständigen Zins. Verständlich, dass er händeringend nach Auswegen sucht. Die Rettungswege werden immer enger, länger und sind oft mit vielerlei Hindernissen verstellt. Aber diese Schwierigkeiten kann man aus dem Weg räumen, und daher gibt es eine Rettung für das sauer verdiente Ersparte. Genau davon handelt dieses Buch.
Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.