Der Ostschweizer – Häuslebauer und Vorzeigesparer?

Hypothek

(Foto: Gajus - Fotolia)

Zürich – Ostschweizer sind die Häuslebauer der Schweiz. Anders als im Rest der Schweiz, wohnt bereits mehr als die Hälfte in den eigenen vier Wänden, wie eine repräsentative Umfrage der GfK im Auftrag von MoneyPark zeigt. Als Immobilienbesitzer ist die private Vorsorge besonders wichtig, wohl auch deshalb sind die Ostschweizer verglichen mit anderen Grossregionen der Schweiz besser abgesichert.  

Als Immobilienbesitzer sollte man sich möglichst bereits beim Kauf einer Immobilie Gedanken über unerwartete Ereignisse wie Unfall, Erwerbsunfähigkeit oder Tod machen. Als Häuslebauer der Nation sind die Ostschweizer im Vergleich zu anderen Grossregionen denn auch besser abgesichert und sorgen eher privat vor. 1  Ostschweizer verfügen zu 66 Prozent über eine private Vorsorge, während es im schweizerischen Schnitt nur 61 Prozent sind. Am wenigsten Wert auf eine private Altersvorsorge legen gemäss Umfrageergebnisse die Bewohner der Genferseeregion und des Espace Mittellands.

Gut möglich, dass der Hauskauf ein entscheidender Beweggrund für den Abschluss einer Vorsorgelösung ist. Denn eine Hypothek muss auch dann noch bedient werden, wenn bspw. das Erwerbseinkommen des Hauptverdieners plötzlich ausfällt. Generell sind Immobilienbesitzer denn auch besser über eine private Vorsorge abgesichert als Mieter: Während 44 Prozent der Mieter keine private Vorsorge betreiben, sind es unter den Immobilienbesitzern nur 31 Prozent.

Ostschweizer legen ihr Geld lieber privat am Kapitalmarkt an
Unabhängig von der Region bleibt das fehlende Wissen zwar der wichtigste Hinderungsgrund, sich mit dem Thema Vorsorge zu beschäftigen – interessant ist indes, dass die Ostschweizer, obschon sie zu gut der Hälfte im Eigenheim leben, die Immobilie nicht als Teil der privaten Vorsorge betrachten. Ostschweizer tendieren hingegen dazu, ihre liquiden Mittel privat am Kapitalmarkt anzulegen anstelle einer Vorsorge über die Säule 3a oder 3b zu betreiben. Ein Grund dafür ist sicherlich die mittlerweile sehr unattraktive Verzinsung der 3a Sparkonten und die anhaltende Senkung des Garantiezinses für Lebensversicherungen, welche die einst beliebte Vorsorgeform der Schweizer noch unattraktiver macht.2

Alleine fehlende finanzielle Mittel für den Verzicht auf eine private Vorsorge verantwortlich zu machen, greift zu kurz. Zwar sorgen tendenziell höher ausgebildete und besser verdienende Bevölkerungsschichten eher fürs Alter oder eine Erwerbsunfähigkeit vor, dennoch sollten gerade Geringverdienenden und Teilzeitarbeitende privat vorsorgen, da die gesetzliche und berufliche Vorsorge ( 1. und 2. Säule) maximal 60 bis 80 Prozent des Lebensstandards sichert und auch das nur, wenn keine Beitragsjahre ausgelassen wurden.

Gegen das reinen Einkommensargument spricht indes auch, dass obschon der Medianlohn gemäss Erhebung des Bundesamtes für Statistik im Schnitt um fast 800 Franken unter dem der Zürcher liegt, die Ostschweizer fast genauso häufig vorsorgen wie die einkommensstärkeren Zürcher. Selbst wenn nur kleinere Beträge angelegt werden können, hat dies aufgrund des langen Anlagehorizontes und des Zinseszinseffekts einen grossen Einfluss auf das akkumulierte Altersvermögen. Auch innerhalb der Ostschweiz gibt es einige kantonale Unterschiede. Während gerade in den städtischen Gebieten wie St. Gallen eher auf eine private Vorsorge geachtet wird, scheint dies in stark ländlich geprägten Kantonen wie dem Appenzell nicht unbedingt der Fall zu sein.  (MoneyPark/mc/ps)

Fazit
Insgesamt sorgen Ostschweizer eher privat vor, was nicht zuletzt auch auf den hohen Eigenheimbesitzeranteil zurückzuführen ist. Trotz des hohen Eigenheimanteils in der Bevölkerung sehen die Ostschweizer Ihre Immobilie nicht unbedingt als Teil der privaten Vorsorge und legen, wenn Sie sich gegen die private Vorsorge entscheiden, ihr Geld eher privat am Kapitalmarkt an.

1 Dies geht aus einer online Umfrage in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz zwischen dem 11. -18. Februar 2016, bei der 1023 Männer und Frauen zwischen 15 und 74 Jahren befragt wurden, hervor.
2 Auf Geheiss der Finma wird der Garantiezins für Lebensversicherungen auf den 1.1. 2017 um zwei Drittel von aktuell 0.75 auf 0.25 Prozent gesenkt. Mehr dazu lesen Sie hier.  

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