Deutsche Bank-Chef erteilt Kombination mit Commerzbank vorerst Absage

Christian Sewing

Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank. (Foto: DB)

Berlin – Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat jüngsten Spekulation über eine Kombination des Geldhauses mit dem Konkurrenten Commerzbank einen kräftigen Dämpfer verpasst. Das Institut müsse zunächst seine Profitabilität verbessern, sagte der Manager am Montagabend auf einer Veranstaltung auf eine entsprechende Frage. Damit sei in den kommenden 18 Monaten zu rechnen. Wenn das geschafft sei, könne man über andere Dinge sprechen. Sewing betonte zudem, dass die Deutsche Bank global aufgestellt bleiben will.

Die immer wider auftretenden Spekulationen um die Zukunft der deutschen Bankenlandschaft hatten zuletzt neue Nahrung erhalten: Kreisen zufolge wäre die Bundesregierung einem Zusammengehen der beiden grössten Geldhäuser nicht abgeneigt. Ein fusioniertes Institut könne die exportorientierte deutsche Wirtschaft verlässlich finanzieren, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf in die Gespräche eingeweihte Personen berichtet

Anhaltende Spekulationen über Zusammenschluss
Über ein Zusammengehen beider Häuser wird seit langem spekuliert, auch weil die deutschen Banken international an den Kapitalmärkten an Bedeutung verloren haben. Die Deutsche Bank ist seit Montag nicht mehr im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 vertreten, die Commerzbank nicht mehr im deutschen Leitindex Dax.

Auch Politiker zeigten sich zuletzt mehr oder weniger offen für eine gemeinsame Zukunft der Konzerne. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) stellte jüngst fest, dass es für eine grosse Volkswirtschaft wie die deutsche problematisch sei, «dass die Banken … nicht die Grösse und die Globalität haben, um die Wirtschaft zu begleiten». (awp/mc/ps)

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