Deutsche Bank-Chef John Cryan. (Foto: Deutsche Bank)
Frankfurt am Main – Wie angekündigt verkauft die Deutsche Bank ihre Beteiligung an der chinesischen Hua Xia Bank. Von 2006 an hatte der deutsche Branchenprimus seine Beteiligung an der im Privatkundengeschäft tätigen Bank auf knapp ein Fünftel ausgebaut – nun wird die Deutsche Bank ihren Anteil mit einem milliardenschweren Buchgewinn los und stärkt so ihre Kapitalausstattung.
Diesen Schritt hatte Bankchef John Cryan bereits im Oktober bei der Vorstellung der neuen Strategie angekündigt, nun wurde ein Käufer gefunden. Der Anteil in Höhe von insgesamt 19,99 Prozent geht an die chinesische Versicherung Property and Casualty Company Limited (PICC), wie das deutsche Institut am Montag mitteilte.
Mehr als 3 Mrd Euro Verkaufspreis
Der Verkaufspreis werde abhängig vom Wechselkurs am Stichtag bei circa 3,2 bis 3,7 Milliarden Euro liegen. Die Deutsche Bank hatte in mehreren Schritten für insgesamt 1,3 Milliarden Euro Anteile an der Hua Xia Bank gekauft. Mit dem Verkauf können die Frankfurter nun ihre Kernkapitalquote aufpolstern.
«Wir haben uns erstmals 2006 an der Hua Xia Bank beteiligt und sind seitdem mit der Entwicklung und dem Ergebnis der Hua Xia Bank zufrieden. Im Zuge der Umsetzung der Strategie der Deutschen Bank ist nun der richtige Zeitpunkt für uns gekommen, diese Beteiligung zu veräussern. China bleibt auch künftig ein wesentlicher Wachstumsmarkt für uns», sagte Cryan laut Mitteilung.
Teil des Konzernumbaus
Cryan hat der Deutschen Bank einen harten Sparkurs verordnet. Insgesamt sollen inklusive der bevorstehenden Trennung von der Postbank rund 25 000 der derzeit etwa 100 000 Stellen wegfallen. Zudem zieht sich die Bank aus zehn Ländern zurück und dampft in vielen anderen Bereichen ihre Geschäfte ein. (awp/mc/pg)