Deutsche Bank wegen MF-Global-Pleite verklagt
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.
New York – Die Deutsche Bank hat sich in den USA die nächste Klage eingehandelt. Wegen der Pleite der Investmentbank MF Global verklagten am Freitag zwei Pensionsfonds den deutschen Branchenprimus sowie sechs weitere Institute. Sie werfen den Geldhäusern vor, falsche Angaben über den Zustand von MF Global gemacht zu haben. Sie sollen Probleme verschwiegen haben und so den Aktienkurs künstlich hochgetrieben haben.
MF Global hatte sich mit riskanten Wetten auf europäische Staatsanleihen verzockt. Das Institut schrieb hohe Verluste, die Investoren verloren das Vertrauen. Ende Oktober musste die Firma Insolvenz anmelden. Über das Ausmass der Wetten sollen die nun verklagten Institute nicht richtig informiert haben. Neben der Deutschen Bank haben die Fonds auch die Bank of America, JPMorgan, Goldman Sachs, die Citigroup, die Royal Bank of Scotland (RBS) und Jefferies verklagt. Die Institute lehnten Stellungnahmen ab.
Zahlreiche Verfahren gegen Deutsche Bank in USA
In den USA laufen als Folge der Finanzkrise zahlreiche juristische Verfahren gegen die Deutsche Bank. Erst in der vergangenen Wochen hatte sie einen Streit um den Verkauf von Hypothekenpapieren an fünf grosse US-Genossenschaftsbanken gegen die Zahlung von 145 Millionen Dollar beigelegt. Zudem ermitteln Staatsanwälte wegen möglicherweise gesetzwidriger Hauspfändungen. Betrogen haben soll die Bank auch bei staatlichen Kreditprogrammen. Die gestrauchelte französisch-belgische Finanzgruppe Dexia hatte sich zudem bei einem eine Milliarde Dollar schweren Hypotheken-Deal von der Deutschen Bank übers Ohr gehauen gefühlt. In allen Fällen streiten die Frankfurter ein Fehlverhalten ab. (awp/mc/ps)