Anshu Jain (r.) und Jürgen Fitschen, Co-Führungsduo Deutsche Bank. (Foto: Deutsche Bank)
Frankfurt / Washington – Die Deutsche Bank greift tief in die Tasche, um einen Streit um Hypothekenpapiere in den USA aus der Welt zu schaffen. Die Frankfurter zahlen gut 1,9 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet 1,4 Milliarden Euro an die beiden staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Diese hatten sich von der Deutschen Bank bei Hypothekengeschäften aus den Jahren 2005 bis 2007 übers Ohr gehauen gefühlt.
«Die heutige Vereinbarung ist ein weiterer Schritt, die Altlasten der Bank zu bereinigen», erklärten die beiden Bankchefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain am Freitag in Frankfurt. «Wir beabsichtigen, in dieser Hinsicht 2014 weitere Fortschritte zu erzielen.»
Grösster einzelner Rechtsstreit im Zusammenhang mit Hypotheken
Die zuständige US-Aufsichtsbehörde FHFA hatte im September 2011 Klage gegen insgesamt 17 Finanzkonzerne eingereicht. Der Vorwurf: Die Häuser hätten die in den Hypothekenpapieren enthaltenen Hauskredite zu rosig dargestellt. Die Folge: Als die Immobilien- und Finanzkrise ab 2007 hereinbrach, konnten viele Hauseigentümer in den USA ihre Raten nicht mehr zahlen und die Wertpapiere verloren massiv an Wert.
Grossbanken haben in ähnlichen Fällen bereits milliardenschwere Abbitten geleistet. Für die Deutsche Bank ist es nach eigenen Angaben der grösste einzelne Rechtsstreit im Zusammenhang mit Hypotheken. «Wir haben uns aus der Art von Hypothekengeschäften, die zu diesen Forderungen geführt haben, verabschiedet und unsere Kontrollen weiter verbessert», erklärten Fitschen und Jain. Die Zahlung ist den Angaben zufolge weitestgehend durch Rückstellungen abgedeckt. (awp/mc/ps)