Josef Ackermann will bis Mai 2012 Chef der Deutschen Bank bleiben.
Frankfurt am Main – Der scheidende Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sieht sich von seinen Vorstandskollegen nicht zu einem vorzeitigen Rückzug gedrängt. Er habe in der jüngsten Vorstandssitzung keine Missstimmungen wahrgenommen: «Davon war nichts dergleichen», sagte Ackermann am Freitag am Rande einer Bankentagung in Frankfurt.
Nach Informationen des «Handelsblatts» (Freitag) gibt es «im obersten Führungszirkel» der Bank Kritik am Zeitplan für Ackermanns Ablösung, die zur Hauptversammlung im Mai 2012 geplant ist. Mindestens zwei Vorstandsmitglieder des siebenköpfigen Gremiums sprächen sich dafür aus, dass Ackermann den Chefsessel früher räume, schreibt die Zeitung. Ein guter Zeitpunkt für einen Neuanfang sei die Vorlage der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr am 2. Februar 2012. «Eine Stabsübergabe nach der Bilanz-Pressekonferenz wäre das Richtige», zitiert die Zeitung einen Top-Banker.
Die Deutsche Bank wies den Bericht als «frei erfunden» zurück. Ein Sprecher betonte: «Der bekannte und erst Anfang der Woche von der Bank öffentlich bestätigte Zeitplan für den Übergang an der Spitze des Vorstands gilt unverändert.» Demnach soll Ackermann die Geschäfte zur Hauptversammlung 2012 an seine beiden Vorstandskollegen Anshu Jain und Jürgen Fitschen übergeben. In den Aufsichtsrat wechselt Ackermann entgegen früherer Pläne jedoch nicht. (awp/mc/upd/ps)