NYSE-CEO Duncan Niederauer.
New York – Die Deutsche Börse und ihr US-Traumpartner NYSE Euronext buhlen weiter um die Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter zu ihrem geplanten Zusammenschluss. «In der kommenden Woche wollen wir uns mit dem Team, das mit dem Fall betraut ist, in Brüssel treffen», sagte NYSE-Chef Duncan Niederauer am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. «Dann werden wir auch ein besseres Gefühl dafür bekommen, wie sie ticken und wie sie das restliche Verfahren anpacken wollen.»
Die EU-Kommission hatte Anfang Oktober vor allem Bedenken beim Derivatehandel angemeldet, wo die neue Megabörse eine starke Stellung hätte. Niederauer hofft, die Bedenken ausräumen zu können. Er wäre auch bereit, Zugeständnisse zu machen. Allerdings warnte er: «Ab einem bestimmten Punkt macht der Zusammenschlusses keinen Sinn mehr – wenn wir nämlich dazu gedrängt werden, zu viel aufzugeben. So weit sind wir aber noch nicht.» Der Aufsichtsrat der Deutschen Börse wird sich nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX Mitte des Monats treffen, um über die Bedenken der Kommission zu beraten. Kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember, will die EU-Wettbewerbsbehörde ihre Prüfungen abgeschlossen haben, dann will das Land Hessen als Börsenaufsicht über die Fusion entscheiden. «Wir schreiten voran», sagte Niederauer, der auch Chef der Gesamtbörse werden soll.
NYSE: Q3-Erlös steigt um 18% auf 704 Mio USD
Mit der NYSE Euronext hat sich die Deutsche Börse einen starken Partner gesucht. Das zeigen die Zahlen der US-Amerikaner für das dritte Quartal: Der Erlös stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf 704 Millionen Dollar. Der Überschuss kletterte von 128 Millionen Dollar auf 200 Millionen Dollar und fiel damit besser als erwartet aus. Der Finanzvorstand der Deutschen Börse, Gregor Pottmeyer, hatte in der vergangenen Woche gesagt, er hoffe weiter auf einen Abschluss der Transaktion noch in diesem Jahr. Er räumte allerdings ein, dass dies nicht in der Hand der Unternehmen liege. (awp/mc/ps)