Lakefield Partners AG: «Fooled by Randomness» – Der Trugschluss kurzfristiger Erfolge in der Vermögensverwaltung
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In der Welt der Vermögensverwaltung stehen oft kurzfristige Renditen im Fokus. Doch sind sie wirklich der beste Massstab für den Erfolg eines Asset Managers? Der aktuelle Beitrag zeigt, warum eine fundierte und disziplinierte Investmentmethodik essenziell für nachhaltigen Erfolg ist. Kurzfristige Ergebnisse können trügen – doch wie misst man die Qualität eines Anlagemanagers wirklich?
Von Vinicio Marsiaj, Lakefield Partners AG
In der Vermögensverwaltung wird oft stärker auf kurzfristige Renditen geachtet, während die Bedeutung der zugrunde liegenden Methodik unterschätzt wird. Renditen sind zwar messbare Erfolgskriterien, doch eine konsequente Orientierung an der Methodik führt zu nachhaltigerem Lernen, grösserer Widerstandsfähigkeit und langfristig stabileren Ergebnissen.
Methodik oder Rendite: Was zählt wirklich für Anleger?
Das Ziel einer erfolgreichen Vermögensverwaltung ist es, attraktive Renditen im Verhältnis zum eingegangenen Risiko zu erzielen. Daher scheint es naheliegend, primär die Ergebnisse zu bewerten, da sie vermeintlich objektive Erfolgskriterien sind. Doch diese Herangehensweise birgt eine tückische Falle: Sie setzt günstige Ergebnisse automatisch mit einer soliden Investmentmethodik gleich. Dieser Trugschluss kann zu Fehlentscheidungen führen, denn Ergebnisse werden nicht nur durch Strategien beeinflusst, sondern auch durch zufällige Faktoren, die sich insbesondere kurzfristig der Kontrolle entziehen. Eine rein ergebnisorientierte Bewertung kann daher irreführend sein.
Die Fallstricke einer ergebnisorientierten Entscheidungsfindung
Finanzmärkte sind von Unsicherheiten geprägt, und Investitionsentscheidungen basieren stets auf Wahrscheinlichkeiten unter unvollständigen Informationen. In einem solchen Umfeld können gute Entscheidungen zu schlechten Ergebnissen führen – und schlechte Entscheidungen kurzfristig durchaus erfolgreich wirken.
Ein Beispiel veranschaulicht dies: Angenommen, ein Anleger setzt jedes Jahr auf «Kopf» in einem Münzwurf-Spiel. Falls er richtig liegt, verdoppelt er sein Investment; liegt er falsch, verliert er es. Nach drei Jahren hätte er mit einer Wahrscheinlichkeit von 12,5 % jedes Jahr eine Rendite von 100 % erzielt. Doch dieser Erfolg wäre nicht auf einer fundierten Strategie basiert, sondern lediglich auf Glück. Dasselbe Phänomen zeigt sich in der Vermögensverwaltung: Kurzfristige Erfolge können reines Zufallsprodukt sein.
Sollten historische Renditen ignoriert werden?
Heisst das, dass historische Renditen bedeutungslos sind? Nein – sie erfordern eine differenzierte Analyse. Mit der Zeit nimmt der Einfluss zufälliger Effekte ab, wodurch längere Performancedaten wertvoller werden. Dennoch muss die Qualität der Methodik hinter diesen Ergebnissen genau untersucht werden, denn es dauert oft Jahrzehnte, bis statistisch signifikante Aussagen über eine Anlagestrategie getroffen werden können.
Betrachten wir einen Vermögensverwalter, der jährlich den Markt um 1,0 % übertrifft, bei einem Tracking Error von 2,5 %. Eine Information Ratio von 0,4 gilt als solide. Um jedoch mit 97,5 %iger Wahrscheinlichkeit auszuschliessen, dass dieser Erfolg rein zufällig ist, bräuchte es eine Historie von mehr als 24 Jahren. Das verdeutlicht, wie riskant vorschnelle Urteile auf Basis kurzer Erfolgsphasen sind.
Was zeichnet eine gute Investmentmethodik aus?
Eine exzellente Investmentmethodik ist fundiert, systematisch und frei von Verzerrungen. Entscheidend ist, dass die Methodik wiederholbar, theoretisch fundiert und frei von kognitiven Fehlannahmen ist. Gleichzeitig muss die Umsetzung konsistent und diszipliniert erfolgen.
Die Lakefield Partners AG setzt seit zwei Jahrzehnten auf proprietäre Modelle, die gezielt kognitive Verzerrungen minimieren und einen strukturierten, nachhaltigen Investmentansatz sicherstellen. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, die Methodik hinter den Zahlen zu bewerten.
Fazit: Wie sollten Anleger Vermögensverwalter bewerten?
Die Bewertung von Vermögensverwaltern sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Methodikqualität und langfristiger Performance berücksichtigen. Eine einseitige Fokussierung auf kurzfristige Renditen birgt das Risiko, von zufälligen Erfolgen in die Irre geführt zu werden. Ebenso können zu lange Evaluationszeiträume praxisfern sein.
Stattdessen sollten Investoren eine umfassende Analyse anstreben, die sowohl die Qualität der Investmentmethodik als auch die langfristige Performance berücksichtigt. Nur so lassen sich fundierte und widerstandsfähige Anlageentscheidungen treffen, die den Schwankungen der Finanzmärkte standhalten. Fundierte Entscheidungen beruhen nicht auf kurzfristigen Erfolgen, sondern auf bewährten Methoden und langfristiger Stabilität.