Die Schweiz wird für Investoren immer beliebter

Investition

(Bild: Gina Sanders - Fotolia.com)

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Zürich – Die USA bauen ihre Führung bei den Ländern mit den meisten zu erwartenden ausländischen Direktinvestitionen weiter aus. China festigt Rang 2 und Kanada rückt auf Rang 3 vor. Die Schweiz verbessert sich um vier Plätze und erreicht Rang 14. Insgesamt schätzen die Investoren die Zukunftsaussichten für Europa und die gesamte globale Wirtschaft deutlich positiver ein als im Vorjahr. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Foreign Direct Investment Confidence Index der Unternehmensberatung A.T. Kearney.

Die Rangliste basiert auf einer regelmässigen Befragung von Vorständen und Top-Managern der 1000 weltweit grössten Unternehmen zu ihren Investitionsplänen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die zehn Top-Investitionsziele aus dem Index etwa ein Jahr nach Veröffentlichung tatsächlich den grössten Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen verzeichnen.

Der aktuelle Ranking zeigt: Trotz der langsamen und ungleichmässigen wirtschaftlichen Erholung ist das Vertrauen in eine allgemein positive wirtschaftliche Entwicklung gestiegen. Viele Konzerne erwarten daher, dass die Auslandsinvestitionen in den nächsten 12 Monaten zunehmen werden.

Die Schweiz im Aufwärtstrend
Die Schweiz ist in den letzten Jahren bei ausländischen Investoren immer beliebter geworden. Belegte sie im Jahr 2012 noch Platz 22 im Ranking der 25 Länder mit den grössten zu erwartenden Auslandsinvestitionen, hat sie sich über Platz 18 im Jahr 2013 auf Platz 14 im aktuellen Ranking verbessert.

Andreas Liedtke, Partner und Managing Director von A.T. Kearney Schweiz: „Dank der aussergewöhnlich hohen Lebensqualität und des wettbewerbsfähigen Unternehmensumfeldes erhält das Land Investitionen aus den unterschiedlichsten Sektoren und ist als Hauptsitz-Standort internationaler Unternehmen beliebt.“ So plant etwa der britische Verpackungsmittelhersteller Rexam den Bau eines neuen Werks in Widnau. In der Schweiz befinden sich auch die neuen Technologie- und Innovationszentren von Dow, DuPont, IBM und Kodak. Kellogg’s will die Zentrale seiner Snack-Division in Vernier ansiedeln und Google hat einen neuen Entwicklungsstandort in Zürich eröffnet.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
Trotz anhaltender Budgetdefizite in der Eurozone finden sich elf europäische Länder unter den Top 25. Einige davon sind das erste Mal in der Rangliste vertreten.

Wie im Vorjahr belegen die USA den Spitzenplatz im Ranking. Im Januar 2014 bezog sich US-Präsident Barack Obama während seiner Rede zum „State of the Union“ auf die FDICI-Ergebnisse des Vorjahres und erklärte: „Zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren haben Top-Manager nicht mehr China als die weltweit erste Adresse für Investitionen genannt, sondern die USA.“ Die Hälfte der für den FDICI 2014 Befragten gab an, dass sie die wirtschaftliche Entwicklung in den USA positiver sieht als noch vor zwei Jahren. Seit Einführung des Index hat kein anderes Land bei der Bewertung der Zukunftsaussichten für Investoren so gut abgeschnitten. Als einen der wichtigsten Faktoren für zunehmende Investitionsaktivitäten in den USA nannten die befragten Top-Manager die Aussicht auf eine unabhängige Energieversorgung des Landes.

Kanada konnte sich auf den dritten Platz verbessern. 39 Prozent der Befragten sahen die Entwicklung des zweitplatzierten China positiver als im Vorjahr. Russland (im Vorjahr auf Rang 11) ist nicht mehr unter den Top 25 vertreten, obwohl die Befragung vor den aktuellen politischen Unruhen in der Ukraine durchgeführt wurde.

Europa: Trotz unsicherer Konjunkturentwicklung wachsende Zuversicht
Auf Europa entfällt etwa ein Viertel aller ausländischen Direktinvestitionen. Schweden und Dänemark sind erstmals in den Top 25 vertreten, während Belgien und die Niederlande nach einem zwischenzeitlichen Rückgang der Auslandsinvestitionen nun in den Index zurückgekehrt sind. Grossbritannien, wo immer wieder Diskussionen um einen EU-Austritt stattfinden, verbesserte sich um vier Positionen auf Rang 4. Frankreich bemüht sich zurzeit um eine Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit und meldet sich zurück in den Top 10.

Asien sowie Mittel- und Südamerika bewähren sich
In Asien, dem Ziel von etwa einem Drittel ausländischer Investitionen, erwies sich die Wirtschaft in Zeiten von Rezession und darauffolgender wirtschaftlicher Turbulenzen als sehr belastbar. China ist dabei in der Region weiter führend, weil das Land besonders für ausländische Investitionen in die Highend-Fertigung interessant ist. Australien und Indien verzeichneten eine Abkühlung der Investitionsaktivitäten, während Singapur, das für seine stabilen Rahmenbedingungen und niedrigen Unternehmenssteuern bekannt ist, sich um zwei Plätze verbessern konnte.

Von den Ländern Nord-, Mittel- und Südamerikas konnte sich Brasilien, auch aufgrund seiner neuen Industriepolitik, bereits zum vierten Mal in Folge unter den Top 5 des FDICI platzieren. Mexiko liegt auf Rang 12 und profitiert aufgrund der engen Integration in die amerikanischen Wertschöpfungsketten davon, dass ein zunehmender Teil der Industrieproduktion wieder zurück in die USA verlegt wird. In Chile haben die stabile Wirtschaft und das positive Investitionsklima dazu beigetragen, dass sich das Land um fünf Positionen auf Platz 17 verbessern konnte.

Dr. Martin Sonnenschein, Partner und Managing Director Central Europe von A.T. Kearney abschliessend: „Der aktuelle Index ist nicht nur ein Indikator für die zukünftigen Investitionsaktivitäten, sondern gibt auch einen Ausblick auf die globale wirtschaftliche Entwicklung. Wir freuen uns, dass der diesjährige Index insgesamt ein positiveres Bild zeichnet.” (A.T. Kearney/mc/pg)

Über den 2014 Foreign Direct Investment Confidence Index
Der FDI Confidence Index basiert auf der Befragung von Vorständen und Führungskräften der weltweit führenden Unternehmen. Zu den Befragten gehören auch „C-Level Executives“ sowie leitende Manager von Unternehmensbereichen und regionalen Niederlassungen. Die 300 teilnehmenden Unternehmen kommen aus allen Branchen und sind in 26 Ländern angesiedelt. Alle Unternehmen verzeichneten einen globalen Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen US-Dollar. Etwa ein Drittel der Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Europa, ein Drittel in der Region Asien-Pazifik und ein Drittel in Nord-, Mittel- oder Südamerika. Die Befragung wurde im Januar und Februar 2014 durchgeführt.

Der FDI Confidence Index vermittelt einen Ausblick auf zukünftige Pläne von Investoren, nennt jedoch keine expliziten Gründe für die Ergebnisse. Im Rahmen dieses Index werden mögliche Ursachen für positive oder negative Entwicklungen angeführt, dabei handelt es sich jedoch lediglich um fundierte Einschätzungen und Bewertungen des A.T. Kearney’s Global Business Policy Council.

Kalkulationsbasis für den Index ist das gewichtete Mittel der Einschätzungen (hoch, mittel und niedrig) der Wahrscheinlichkeit von direkten Investitionen in einem Markt innerhalb der nächsten drei Jahre. Die Index-Werte basieren auf Antworten, die jeweils nicht aus dem betreffenden Land kommen. So wurde beispielsweise der Index-Wert für die USA ohne Berücksichtigung der Antworten von Investoren in den USA berechnet. Höhere Index-Werte stehen für Investitionsziele mit höherer Attraktivität. Die FDI-Bewegungszahlen stammen aus den neuesten verfügbaren Statistiken der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD). Zu den weiteren sekundären Quellen gehören Agenturen für Investitionsförderung, Zentralbanken, Ministerien für Finanzen und Handel sowie grosse Fachzeitschriften.

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