Zürich – Deutschland schlittert in die Rezession; Apple sichert Tesla die Finanzierung; Trump feuert Fed-Chef Powell; Jeremy Corbyn führt Labour zu einem glänzenden Wahlerfolg und wird Premierminister, woraufhin das britische Pfund auf Talfahrt geht.
Saxo Bank, der Fintech-Spezialist für Multi-Asset-Trading und Investment, legt die 10 “Outrageous Predictions” für 2019 vor. Bei diesen Prognosen geht es um eine Reihe unwahrscheinlicher, aber auch unterschätzter Ereignissen, deren Eintreten dien Finanzmärkte in Aufruhr versetzen würde.
Bei den “Outrageous Predictions” handelt sich nicht um die offiziellen Marktprognosen der Saxo Bank. Sie stellen vielmehr eine Warnung vor einer möglichen Fehlallokation von Risiken dar, auch wenn die Ereignisse nur mit einer 1-prozentigen Wahrscheinlichkeit tatsächlich eintreten könnten.
Die “Outrageous Predictions” für 2019:
- Die EU kündigt einen Schuldenerlass an
- Apple „sichert die Finanzierung“ für Tesla – und bezahlt pro Aktie 520 US-Dollar
- Trump feuert Fed-Chef Powell
- Corbyn wird Premierminister, GBP auf Talfahrt
- GE zieht Netflix mit in den Kreditstrudel
- Nach Immobilienkrise startet australische Notenbank quantitative Lockerung
- Deutschland schlittert in die Rezession
- Extreme Sonneneruption sorgt für Chaos und 2 Billionen US-Dollar Schaden
- Globale Transportsteuer als Reaktion auf Angst vor dem Klimawandel
- IWF und Weltbank kündigen an, das BIP nicht mehr messen zu wollen und stattdessen das Augenmerk auf die Produktivität zu legen
Der Chefvolkswirt der Saxo Bank, Steen Jakobsen, meint zu den “Outrageous Predictions”: „Seit über zehn Jahren veröffentlichen wir mittlerweile unsere “Outrageous Predictions”. Unsere diesjährige Liste ist mal wieder schaurig-schön. Sie sollte alle Investoren ermutigen, über den Tellerrand hinauszuschauen. Natürlich dürfen die “Outrageous Predictions” nicht als offizieller Marktausblick der Saxo Bank verstanden werden. Vielmehr enthält diese Liste Ereignisse und Marktbewegungen, die als Ausreisser ein enormes Potenzial hätten, um die Konsensmeinungen in Frage zu stellen.
Dieses Jahr zieht sich die Erkenntnis „Es reicht“ wie ein roter Faden durch unsere Thesen. Der Weltwirtschaft geht die Puste aus, und es wird allerhöchste Zeit für Reformen. Die Warnsignale sind nicht mehr zu übersehen. 2019 werden wir unsere bisherigen Lösungsansätze über Bord werden müssen: Das Schuldenmachen wird uns nicht mehr weiterhelfen; vielmehr wird uns nun die Quittung dafür präsentiert. Bereits Ende 2018 zeigt der Kreditzyklus Zeichen der Schwäche. Diese werden sich im kommenden Jahr in den Industrieländern verschärfen, wenn die Notenbanken endlich ihre Hausaufgaben erledigen müssen. Seit 2008 haben sie durch Gelddrucken den riesigen Schuldenberg immer weiter anwachsen lassen, sodass sie ihn nun kaum noch in den Griff bekommen.
Wenn die eine oder andere dieser “Outrageous Predictions” Wirklichkeit werden sollte, könnte es tatsächlich einmal einen wichtigen Schritt hin zu einer weniger verschuldeten Gesellschaft geben – mit weniger Augenmerk auf kurzfristigem Gewinn und Wachstum als vielmehr auf Produktivität und einer Wirtschaftsrevolution, die sich wieder auf die Stärken der Globalisierung besinnt und für fairere Spielregeln sorgt. Allerdings könnten die Notenbanken an Unabhängigkeit einbüssen, eine Kreditklemme entstehen und es dort zu massiven Verlusten kommen, wo alle Beteiligten sich zu langfristig verschuldet haben: bei Immobilien.“ (Saxo Bank/mc)