Athen – Der scheidende EZB-Chef Mario Draghi ruft die Euro-Staaten zu einer gemeinsamen Investitionsoffensive auf. Dies wäre der effektivste Weg, um die schwächelnde Konjunktur des Währungsraums wieder in Fahrt zu bringen, sagte Draghi am Dienstag in Athen.
Auch öffentliche Investitionen auf nationaler Ebene wären eine Hilfe, ergänzte er. Die Euro-Finanzminister streben bisher allerdings keinen gemeinsamen Ausgabenplan an. Aber sie betonten zuletzt ihre Handlungsbereitschaft, sollte die Wirtschaft weiter absacken.
Erneut tiefer Griff in die Instrumentenkiste
Draghi bekräftigte zugleich, die Europäische Zentralbank (EZB) werde in der Geldpolitik weiter ihren Job machen. Dies hätten die jüngsten Entscheide des EZB-Rats untermauert. Draghi wird auf dem Zentralbank-Chefsessel nächsten Monat von Christine Lagarde abgelöst. Auf den letzten Metern seiner Amtszeit hatte er wegen der eingetrübten Konjunkturaussichten noch einmal ganz tief in den Instrumentenkasten gegriffen.
Am 12. September brachte die EZB ein umfassendes Paket zur Stützung der Wirtschaft auf den Weg, das eine weitere Zinssenkung, erneute Anleihenkäufe und Erleichterungen für Banken enthält. Dies wurde in Teilen von mehreren Chefs nationaler Notenbanken kritisiert. (awp/mc/ps)