Spaniens Finanzministerin Elena Salgado.
Madrid – Der Druck der Finanzmärkte auf Spanien hält trotz des zweiten Euro-Rettungspakets für Griechenland an. Spanien konnte am Dienstag zwar erfolgreich kurzfristige Staatsanleihen am Markt unterbringen, musste dafür aber deutlich höhere Renditen bezahlen, wie das Finanzministerium in Madrid mitteilte. Ausserdem fiel die Nachfrage geringer als erwartet aus.
Ausgegeben wurden drei- und sechsmonatige Anleihen im Gesamtwert von 2,89 Milliarden Euro. Im dreimonatigen Bereich stieg die Rendite von 1,568 Prozent bei der vorherigen Auktion im Juni auf nunmehr 1,899 Prozent. Dies ist das höchste Zinsniveau seit 2008. Die Rendite für sechsmonatige Anleihen stieg von 1,776 auf 2,519 Prozent. Die spanische Staatskasse hatte als Ziel gesetzt, bis zu drei Milliarden Euro am Markt einzusammeln.
«Komplizierter Moment»
Analysten sagten, die Auktion sei zwar nicht als enttäuschend einzustufen, habe jedoch in einem «komplizierten Moment» stattgefunden. Die Märkte verlangten von Spanien wie auch von Italien deutlichere Fortschritte bei den Strukturreformen.
Der spanische Staat hat bisher im Juli viermal Wertpapiere am Markt platziert. Am 21. Juli sah sich die spanische Staatskasse gezwungen, die Investoren mit den höchsten Renditen seit 1997 zu locken, um zehn- und 15-jährige Schuldscheine unterbringen zu können. (awp/mc/pg)