Ebay spaltet Bezahltochter PayPal ab

Ebay spaltet Bezahltochter PayPal ab

(Foto: eBay)

San Jose – Die Internet-Handelsplattform Ebay wird ihren Bezahldienst PayPal abspalten. Lange hat sich Ebay gegen den Druck von Investoren gesträubt, doch nun werden sich im kommenden Jahr die Wege trennen. Ebay-Chef John Donahoe, der beharrlich Widerstand gegen die Abspaltungspläne geleistet hatte, wird seinen Posten abgeben. Der Bezahldienst machte zuletzt knapp die Hälfte des Ebay-Geschäfts aus. Nach der Abspaltung soll PayPal an die Börse gebracht werden.

«Verwaltungsrat und Management glauben, dass Unabhängigkeit ab 2015 das Beste für die Unternehmen ist, um zusätzliche Werte für die Aktionäre zu schaffen», erklärte Donahoe am Dienstag. Die mehr als zehnjährige Zusammenarbeit der Firmen verliere aus strategischer und wettbewerblicher Hinsicht mittlerweile eindeutig an Vorteilen.

Aktie legt vorbörslich kräftig zu
Aktionäre bejubelten die Pläne. Die Aktie von Ebay stieg im frühen Handel in New York um fast sieben Prozent.

Ebay-Chef Donahoe soll in den Verwaltungsrat einer oder beider Firmen einziehen. Als Konzernchef bei Ebay soll ihn Devin Wenig ersetzen, bislang Präsident der Sparte Marketplaces, zu der auch die bekannte Auktionsplattform gehört.

Druck von Grossaktionär Icahn
Donahoe hatte sich stets gegen eine Trennung von PayPal ausgesprochen. Diese hatte vor allem der für seine Einmischung in Management-Belange berüchtigte New Yorker Grossaktionär Carl Icahn immer wieder vehement gefordert. Nachdem Icahn seine Initiative Anfang 2014 forciert hatte, war es im Sommer zunächst ruhig geworden im Konflikt um die Zukunft von PayPal.

Es hatte bereits danach ausgesehen, als würde Donahoe als Sieger aus dem Machtkampf hervorgehen. Doch bereits vor einigen Wochen flammten Spekulationen über eine Abspaltung wieder auf.

Zugpferd für Ebay
PayPal ist Ebays Zugpferd, im zweiten Quartal war der Umsatz der Bezahlsparte im Jahresvergleich um knapp 20 Prozent gestiegen. Auf Ebays Marktplatz flaute das Umsatzwachstum hingegen auf neun Prozent ab. Den Marktplatz nutzten zuletzt 148,9 Millionen Menschen, PayPal 152,5 Millionen, auch beim Umsatz zog der Bezahldienst 1,74 Milliarden Dollar Quartalsumsatz knapp vorbei. Drittes Standbein von Ebay sind Dienstleistungen wie der Betrieb von Online-Shops für Dritte. (awp/mc/pg)

 

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