EFG International bringt EFG Financial Products an die Börse
John Williamson, CEO EFG International.
Zürich – EFG International bringt die Tochtergesellschaft EFG Financial Products (EFGFP) wie geplant an die Börse. Der IPO soll, vorbehältlich der Marktbedingungen, im vierten Quartal 2012 durchgeführt werden. EFGFP plant ihrerseits im Rahmen des Börsenganges eine Aktienkapitalerhöhung, zu der derzeit noch keine Details vorliegen. Zudem hat die EFG-Tochter den Verwaltungsrat im Hinblick auf das IPO verstärkt.
Mit dem IPO stärkt EFG International laut Mitteilung vom Dienstag das harte Kernkapital (Core Tier 1) und den Fokus auf das Private-Banking-Geschäft. Nach Abschluss des IPO wird die Beteiligung an EFGFP auf nicht weniger als 20% von derzeit 57% sinken. EFGFP soll zum Zwecke der Rechnungslegung, der regulatorischen Überwachung und des regulatorischen Kapitals weiterhin voll konsolidiert werden.
IPO als Ergebnis einer Geschäftsprüfung
Der Börsengang von EFGFP erfolgt gemäss Mitteilung in Übereinstimmung mit der im Oktober 2011 angekündigten Geschäftsüberprüfung von EFG International. Diese hatte eine Refokussierung auf das Private Banking zum Gegenstand und stellte ein IPO der Tochter in Aussicht.
Der geplante Börsengang reflektiert laut Mitteilung auch die Fortschritte von EFGFP in den letzten Jahren sowie die Überzeugung, dass sich eine unabhängigere Positionierung vorteilhaft auf die weitere Entwicklung des Unternehmens auswirken wird.
EFGFP mit Aktienkapitalerhöhung ins IPO
EFGFP plant im Zusammenhang mit dem Börsengang eine Aktienkapitalerhöhung, wie die Tochter am Dienstag in einem separaten Communiqué mitteilt. Details hierzu werden nicht bekannt gegeben; der IPO-Prospekt werde derzeit vorbereitet, heisst es. EFG International habe ausserdem zugesichert, die Entwicklung von EFGFP hin zu einem unabhängigen Unternehmen während einer Übergangszeit nach dem IPO zu unterstützen.
EFG International wird laut Mitteilung so weiterhin eine Garantie leisten für gewisse neue Produkte von EFGFP. Bestehende Garantien auf ausstehenden Produkte bleiben erhalten. Im Rahmen ihres «Open-Architecture-Ansatzes» wird EFG International ihren Kunden die Dienstleistungen von EFGFP auch in Zukunft zugänglich machen, heisst es.
EFGFP strebt ihrerseits mit mehreren Initiativen ein weiteres Wachstum an, wie durch internationale Expansion sowie eine Erweiterung und Vertiefung des Produktangebots. Zudem verfolge das Unternehmen eine «White-Labelling-Strategie», die es Partnerbanken ermögliche, mit Unterstützung von EFGFP selber strukturierte Anlageprodukte an ihre Kunden herauszugeben. Derzeit werde mit zwei White-Labelling-Partnern in der Schweiz zusammengearbeitet. Das Management sieht «erhebliches Potenzial» für eine weitere Ausdehnung dieses Geschäfts.
Verstärkung des Verwaltungsrates
Der Verwaltungsrat von EFGFP wurde im Hinblick auf die künftige Ausrichtung verstärkt und umfasst nun die folgenden unabhängigen Mitglieder: Peter Forstmoser (Rechtsanwalt und ehemaliger VR-Präsident Swiss Re), Jörg Behrens (ehemaliger Partner und Leiter der globalen Risikoanalyse bei Ernst & Young), Hans Isler (ehemaliger Partner von Ernst & Young SA, Schweiz), und Vince Chandler (ehemaliger COO von Credit Suisse Technology und ehemaliger Leiter Technology für einige Geschäfte innerhalb Corporate und Investment Bank EMEA von Citigroup).
Für das erste Halbjahr 2012 wies EFGFP einen Reingewinn von 10,4 Mio CHF aus, nach 4,1 Mio in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das durchschnittliche Ertragswachstum für den Zeitraum 2009-2011 wird mit 26% jährlich angegeben.
Credit Suisse fungiert laut Mitteilung im Rahmen des geplanten IPO als globaler Koordinator und Konsortialführer. Die Bank Vontobel und Crédit Agricole CIB sind Co-Lead-Manager. Rothschild fungiert als unabhängiger Berater von EFG International und EFG Financial Products. (awp/mc/pg)