Zürich – Die Vermögensverwalterin EFG International hat im ersten Halbjahr 2019 einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Ein schwieriges Marktumfeld mit schwacher Kundenaktivität aber auch negative Sonderposten belasteten die Ergebnisse. Während der Neugeldzufluss schwach ausfiel, stiegen die verwalteten Vermögen dank dem guten Börsenumfeld und einer Akquisition aber deutlich an.
Der zugrundeliegende Reingewinn, der diverse negative Sonderposten ausschliesst, belief sich für das erste Halbjahr auf 75,6 Millionen Franken gegenüber 129,2 Millionen im Vorjahressemester, wie EFG am Mittwoch mitteilte. Der den Aktionären zurechenbare IFRS-Reingewinn fiel mit 31,5 Millionen Franken (Vorjahr 46,4 Millionen) ebenfalls deutlich tiefer aus. Dabei belastete erneut das zu Investitionszwecken gehaltene Lebensversicherungsportfolio mit rund 28 Millionen Franken.
Schwache Neugelder
Die der Vermögensverwaltungsbank zufliessenden Neugelder beliefen sich unter dem Strich auf gerade 0,3 Millionen Franken. Starke Zuflüsse habe man in Grossbritannien gesehen, auch in Kontinentaleuropa seien netto Gelder zugeflossen, so die EFG. Abflüsse gab es dagegen in den Regionen Asien Pazifik und Lateinamerika. In der Schweiz und Italien verzeichne die Bank «Fortschritte bei der Stabilisierung».
Die Bank wies per Ende Juni ertragsgenerierende verwaltete Vermögen (AuM) von 147,6 Milliarden Franken aus gegenüber 131,2 Milliarden per Ende 2018. Der Anstieg war neben den positiven Markteffekten nicht zuletzt der Akquisition der Shaw and Partners in Australien zu verdanken.
Auf Kurs sieht sich der Vermögensverwalter derweil bei seinen Wachstumsinitiativen. Bezüglich Anstellungen neuer Kundenberater sei es das bisher stärkste Halbjahr gewesen: 94 neue Berater seien bis Ende Juni angestellt worden oder hätten einen Arbeitsvertrag unterzeichnet.
Kostensynergien
Insgesamt erwirtschaftete die Bank in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 einen Betriebsertrag von 555,8 Millionen Franken gegenüber 570,4 Millionen Franken im Vorjahressemester. Die Entwicklung reflektiere das schwierige Zinsumfeld und eine niedrige Aktivität der Kunden, so EFG. Die zugrundeliegende Bruttomarge verringerte sich auf 83 Basispunkte (VJ 89 BP).
Auf der Kostenseite habe die Bank ihre «strikte Kostendisziplin» beibehalten. So seien die geplanten Synergien aus der Integration der Tessiner Privatbank BSI realisiert worden: Insgesamt beliefen sich diese kumuliert auf 207 Millionen Franken. Damit sei die Bank auf Zielkurs für die Realisierung von Synergien über 240 Millionen Franken bis zum Ende des Jahres. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis lag mit 85,2 Prozent allerdings klar über den eigenen Zielen.
Die EFG bekräftigte zudem ihre finanziellen Ziele bis 2022. Diese sehen unter anderem ein Neugeldwachstum von durchschnittlich 4 bis 6 Prozent und eine Bruttomarge von mindestens 85 Basispunkten vor. Beim Kosten-Ertrags-Verhältnis wird bis 2022 ein Wert von 72 bis 75 Prozent angestrebt. (awp/mc/pg)