Zürich – Die nachgewiesenen Erdölvorkommen im Jahre 2010 bezifferten sich auf 1.38 Billionen Barrel.2 Über die Hälfte dieser Vorkommen liegt in Ländern des Mittleren Ostens und wird grösstenteils von der OPEC3 kontrolliert. Die OPEC ist dadurch die einflussreichste Institution im milliardenschweren Ölgeschäft.
Mit dauerhaft hohen Preisnotierungen für Rohöl und der weiterhin grossen Abhängigkeit der Weltwirtschaft vom schwarzen Gold lohnen sich Erschliessung und Förderung von anderen, «unkonventionellen» Ölquellen und Investitionen in technische Neuerungen in diesem Bereich.
Ölsand, Schieferöl und Tiefseeöl
Es existiert keine allgemeingültige Definition für unkonventionelles Öl. Jegliches Erdöl, welches durch komplexe, unkonventionelle Verfahren gefördert wird, wird als nicht- oder unkonventionelles Öl bezeichnet. Meistens wird von unkonventionellem Öl gesprochen, wenn Ölsand, Schieferöl und Tiefseeöl gemeint ist. Zieht man derartige Erdölvorkommen in Betracht, ergibt sich ein anderes Bild: Vor allem in Nord- und Südamerika liegen immense unkonventionelle Erdölvorkommen, welche die USA und Kanada unabhängig von jeglichen Ölimporten und dem Wirkungskreis der OPEC machen könnten. Für einen kleinen Teil der immensen Ölvorräte (4 Billionen Barrel) ist eine profitable Förderung bereits heute im Gange und mit dem Fortschreiten der technischen Entwicklung steht einer weiteren Erschliessung dieser Ölquellen nichts im Wege. Der Ölmarkt ist unaufhaltsam im Umbruch. (EFG/mc/hfu)